Hochwasserschäden sind an einer Brücke in Klaffenbach (Baden-Württemberg) zu sehen.

Erste Schätzung für 2024 Unwetter verursachen Milliardenschäden

Stand: 30.12.2024 07:19 Uhr

5,5 Milliarden Euro - so teuer waren 2024 laut erster Bilanz die versicherten Schäden durch Unwetter hierzulande. Das sei weniger als 2023, aber immer noch hoch, so die Versicherer. Sie fordern eine bessere Klima-Anpassung.

Unwetter haben 2024 nach erster Einschätzung der Versicherer in Deutschland weniger Schäden verursacht als im Jahr zuvor. Nach vorläufigen Zahlen seien die versicherten Schäden zwar um 100 Millionen Euro auf 5,5 Milliarden Euro zurückgegangen, die Schadenbilanz bleibe aber insgesamt hoch, sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, laut Nachrichtenagentur dpa.

Vor allem der Süden und Südwesten hatten im Frühjahr mit Überschwemmungen zu kämpfen. Laut Mitteilung des Verbands verzeichneten insbesondere das Saarland und Rheinland-Pfalz über Pfingsten versicherte Schäden in Höhe von rund 200 Millionen Euro.

Ein Hochwasser im Juni überflutete vor allem Teile Bayerns und Baden-Württembergs. Dafür hätten die Sach- und Kraftfahrtversicherer insgesamt rund zwei Milliarden Euro gezahlt.

Wie hoch fallen die Schäden im Einzelnen aus?

In der Sachversicherung, die Schäden zum Beispiel an Gebäuden und Möbeln abdeckt, verzeichnete der Gesamtverband im zu Ende gehenden Jahr versicherte Schäden von insgesamt 4,5 Milliarden Euro. Davon entfielen den Angaben zufolge zwei Milliarden Euro für Schäden durch Sturm und Hagel und 2,5 Milliarden Euro auf Schäden durch Naturgefahren, wie etwa Überschwemmungen nach Starkregen. Mit rund einer Milliarde Euro fällt die Bilanz für die Kraftfahrtversicherer 2024 laut dem Verband leicht unterdurchschnittlich aus. Der langjährige Durchschnitt liege hier bei 1,2 bis 1,3 Milliarden Euro. 

In der Regel ziehen die Versicherer im Frühjahr Bilanz und können dann konkret sagen, wie hoch die Sachschäden ausgefallen sind. 2023 waren es versicherte Schäden von 5,7 Milliarden Euro.

Anpassung an Klimafolgen gefordert

Wie die dpa unter Berufung auf eine Mitteilung berichtet, gab es 2024 keine größeren Schäden durch Winter- und Herbststürme. Dafür mussten Feuerwehren unzählige Male nach heftigem Regen ausrücken. Die Versicherer forderten der Mitteilung zufolge, Prävention und die Anpassung an Klimafolgen weiter in den Vordergrund zu rücken, "um den zunehmenden Schäden durch Wetterextreme wirksam entgegenzuwirken". Asmussen sagte: "Die Hochwasser haben erneut gezeigt, wie wichtig Hochwasserschutz und intakte Dämme und Deiche sind."

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 30. Dezember 2024 um 10:03 Uhr.