Auf Lebensmittelpackungen stehen Kennzeichnungen über Tierwohl, Haltungsform und Nutriscore.

Kennzeichnung von Produkten Mehr Fleisch aus besserer Haltung im Supermarkt

Stand: 16.01.2025 11:18 Uhr

Im deutschen Einzelhandel wird zunehmend Fleisch angeboten, das aus Ställen mit besseren Tierhaltungs-Bedingungen kommt. Dabei gibt es allerdings je nach Tierart teilweise noch große Unterschiede.

Bei Fleisch im Supermarkt gibt es immer mehr Produkte, die aus besseren Tierhaltungs-Bedingungen stammen. Nach der im Handel eingeführten Haltungskennzeichnung ging der Anteil von Fleisch zurück, das aus Ställen nur mit den gesetzlichen Mindestanforderungen stammt. Das teilte die Trägergesellschaft bei der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin mit.

Dabei gibt es je nach Tierart allerdings noch Unterschiede: Von Puten und Hähnchen gab es im Kühlregal demnach kein Fleisch aus der untersten Haltungsform mehr. Hier dominiert weiterhin Stufe 2 mit 89,8 Prozent bei Hähnchen und 91,5 Prozent bei Puten. Bei Hähnchenfleisch sind nun jeweils rund fünf Prozent in den Stufen 3 und 4.

Rinder werden oft in Stufe 1 gehalten

Bei Schweinefleisch aus dem SB-Regal kamen nach neuen Daten für 2023 noch 1,5 Prozent aus der untersten Stufe 1 - nach 7,1 Prozent im Jahr zuvor. In Stufe 2 der privaten Kennzeichnung mit etwas höheren Anforderungen sind nun 90,5 Prozent nach zuvor 84,9 Prozent des Schweinefleisches aus dem SB-Regal. Der Anteil der höheren Stufen 3 und 4 stieg auf 2,6 Prozent und 5,1 Prozent.

Bei Rindfleisch stammen allerdings noch mehr als drei Viertel aus Stufe 1. Der Anteil sank von 77 Prozent 2022 auf 75,6 Prozent 2023. Die Angaben beziehen sich auf Frischfleisch und Zubereitungen wie Hackfleisch der Eigenmarken des Handels, die einen Großteil des Angebots ausmachen. Der Anteil der Stufe 3 stieg von 1,2 Prozent auf 5,6 Prozent. Zudem stammen nun 14,4 Prozent aus Stufe 4.

Freiwillige Kennzeichnung gleicht sich staatlichem Logo an

Die seit 2019 bestehende freiwillige "Haltungsform"-Kennzeichnung der Supermarktketten gilt für Fleisch und verarbeitete Produkte von Schwein, Rind und Geflügel. Sie hat auf den Etiketten bisher die Zahlen 1 bis 4 für vier Stufen mit wachsenden Anforderungen an die Bedingungen der Tierhaltung. Das System wird gerade auf fünf Stufen umgestellt, um sich an ein staatliches Logo anzugleichen, das ab Sommer zunächst für Schweinefleisch verpflichtend wird.

Hintergrund der Verschiebungen sei eine zunehmende Umstellung auf das Programm der "Initiative Tierwohl", hieß es zur Begründung. Sie besteht nun seit zehn Jahren. Bei der von Landwirtschaft, Fleischwirtschaft und Handel getragenen Initiative bekommen 14.000 teilnehmende Betriebe Preisaufschläge für zusätzliche Tierwohlanforderungen. Abgedeckt werden so bei Rindern 20 Prozent des Marktes, bei Schweinen gut 60 Prozent, bei Geflügel 90 Prozent.