Zutaten und Ausstechformen zum Plätzchen backen auf einem Tisch.

Butter fast 40 Prozent teurer So teuer ist das Plätzchenbacken

Stand: 10.12.2024 12:18 Uhr

In der Weihnachtsbäckerei fahren die Preise Achterbahn: Während Butter und Schokolade deutlich teurer geworden sind, brechen die Preise für Zucker und Mehl ein.

Von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion

Wer schon fleißig Vanillekipferl, Zimtsterne und Engelsaugen gebacken hat, weiß aus eigener Erfahrung, wo die Preise zuletzt besonders stark gestiegen sind: Vor allem butterlastiger Teig kommt die Verbraucher derzeit teuer zu stehen, denn Butter hat sich im November im Vergleich zum Vorjahresmonat um 38,9 Prozent verteuert.

Was haben Butter, Fernwärme und O-Saft gemeinsam?

Der Preisanstieg bei Butter ist die mit Abstand auffälligste Änderung bei den Verbraucherpreisen im November gewesen. Die Teuerungsrate für kein anderes Produkt lag den Berechnungen des Statistischen Bundesamt zufolge höher.

Bemerkenswert waren allerdings auch die massiven Preissteigerungen bei privaten Kfz-Versicherungen (plus 34,8 Prozent), Fernwärme (plus 30,7 Prozent) und Olivenöl (plus 13,3 Prozent). Aber auch Frucht- und Gemüsesäfte (plus 11,2 Prozent), internationale Flugtickets (plus 10,5 Prozent) und Schokolade (plus 9,5 Prozent) wurden spürbar teurer.

Zucker über 20 Prozent billiger

Entlastung nicht nur für die Plätzchen backenden Verbraucher gab es vor allem beim Zuckerpreis, der im Vergleich zum Vorjahresmonat um 23,0 Prozent einbrach und damit den stärksten Rückgang aller vom Statistischen Bundesamt untersuchten Verbraucherpreise verzeichnete. Mehl wurde um 5,9 Prozent günstiger.

Insgesamt hat sich der Preisauftrieb bei Nahrungsmitteln damit merklich abgeschwächt. In der Summe lagen die Preise für Nahrungsmittel im November um 1,8 Prozent höher als im Vorjahresmonat und damit unter der Gesamt-Inflationsrate von 2,2 Prozent.

Dienstleistungen deutlich teurer

Die Preise für Energieprodukte waren erneut rückläufig, sie fielen im vergangenen Monat um 3,7 Prozent. Ohne Berücksichtigung von Nahrungsmitteln und Energie lag die Gesamt-Inflationsrate im November bei 3,0 Prozent. Diese anhaltend hohe Kerninflation zeigt an, dass die Teuerung in anderen wichtigen Güterbereichen überdurchschnittlich hoch war.

So waren im November vor allem die steigenden Preise für Dienstleistungen für den Anstieg der Gesamt-Inflationsrate verantwortlich, lagen diese doch um 4,0 Prozent über dem Vorjahreswert. Dienstleistungen in Altenwohnheimen verteuerten sich sogar um über acht Prozent.

Kerninflation klar über dem EZB-Ziel

Die hartnäckig hohe Kerninflation derweil dürfte auch den Währungshütern in der Eurozone Kopfzerbrechen bereiten: Schließlich ist der unterliegende Preisauftrieb damit weiterhin deutlich stärker, als die Europäische Zentralbank dies mit ihrem 2,0-Prozent-Ziel eigentlich anpeilt.

Experten rechnen jedoch für das kommende Jahr mit einer fallenden Kernteuerungsrate, Hintergrund ist der voraussichtlich langsamere Anstieg der Lohnkosten.

Wie stark fallen die Zinsen?

Zudem dürfte es den Unternehmen angesichts der schwachen Konjunktur wohl zunehmend schwerfallen, höhere Kosten an ihre Kunden weiterzureichen, erwartet Commerzbank-Ökonom Ralph Solveen. "Da für den Euroraum eine ähnliche Tendenz zu erwarten ist, dürfte die Preisentwicklung die EZB darin bestärken, ihren Leitzins weiter zu senken."

Am Donnerstag entscheiden die Währungshüter um EZB-Chefin Christine Lagarde über die künftige Geldpolitik in der Eurozone; an den Finanzmärkten ist eine Zinssenkung um 25 Basispunkte bereits fest eingepreist. Einige Experten können sich aber durchaus auch einen großen Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte vorstellen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 05. Dezember 2024 um 12:08 Uhr.