Eine Frau zählt Münzen aus ihrem Portemonnaie ab.

EY-Umfrage Nur jeder Vierte mit eigenen Finanzen zufrieden

Stand: 02.01.2025 11:19 Uhr

Die Deutschen blicken pessimistisch in ihre finanzielle Zukunft: Eine Umfrage zeigt, dass nur ein Viertel mit der eigenen Finanzlage zufrieden ist. Besonders die älteren Generationen sind skeptisch.

Die Stimmung unter den Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland bleibt gedrückt: Nur 26 Prozent der Deutschen sind nach einer Umfrage der Unternehmensberatung EY mit ihren Finanzen zufrieden. "Damit bleibt dieser Wert so niedrig wie in den vergangenen beiden Jahren - und während der weltweiten Finanzkrise 2008", hieß es dazu heute.

Zum Vergleich: Vor fünf Jahren bewerteten noch 41 Prozent die eigene Finanzlage positiv, 2016 war es sogar die Hälfte. Eine Besserung der finanziellen Situation scheint derweil nicht in Sicht: Nur 17 Prozent der Befragten glauben an eine Verbesserung bis 2025, während 29 Prozent das Gegenteil erwarten.

Junge Generationen zeigen mehr Zuversicht

Besonders pessimistisch sind danach die sogenannten Baby Boomer, von denen ein Drittel mit einer Verschlechterung rechnet. In den jüngeren Altersgruppen der sogenannten Millennials (49 Prozent) und der Gen Z (32 Prozent) überwiegt der Anteil der zuversichtlich gestimmten Verbraucherinnen und Verbrauchern gegenüber den Pessimisten.

"Obwohl die Inflationswelle gebrochen scheint und beispielsweise die Heiz- und Energiekosten wieder gesunken sind, beurteilen die Bundesbürger ihre private Finanzlage äußerst kritisch", sagte der Vorsitzende der EY-Geschäftsführung, Henrik Ahlers. "Dazu dürften auch die trüben Konjunkturaussichten und die unsichere politische Lage im In- und Ausland beitragen." Viele Menschen in Deutschland blickten sorgenvoll in die Zukunft.

Sicherheitsgefühl im Job

Fast 60 Prozent der Befragten erwarten, dass sich die Wirtschaft verschlechtert. Nur jeder Zehnte glaubt an einen Aufschwung. Die deutsche Wirtschaft ist seit 2023 bereits das zweite Jahr in Folge geschrumpft. Ökonomen rechnen für 2025 bestenfalls mit einem leichten Wachstum.

Trotz aller Sorgen fühlen sich die Deutschen sicher in ihren Jobs. 87 Prozent halten ihre Stelle für sicher, 49 Prozent sogar für sehr sicher. Nur 13 Prozent haben Angst um ihren Arbeitsplatz - ein Anstieg von zwei Punkten im Vergleich zum Vorjahr.

"Obwohl die Menschen in Deutschland sehen, dass viele Unternehmen mit konjunkturellem Gegenwind und wachsender internationaler Konkurrenz kämpfen, und trotz der Meldungen über einen Stellenabbau in der Industrie lassen sich die Bundesbürger nicht verrückt machen", sagte Ahlers. "Dies ist ein starkes Signal in schwierigen Zeiten: Die Angestellten glauben an sich selbst und an die Unternehmen, bei denen sie beschäftigt sind." Bei der repräsentativen Studie wurden 1.000 Menschen befragt.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 06. November 2024 um 06:13 Uhr.