Verkehr im Jahr 2024 Pendler stehen im Schnitt 43 Stunden im Stau
Millionen Deutsche pendeln täglich mit dem Auto zum Arbeitsplatz. Das bedeutet oft auch Zeitverlust - und die Zahl der Stau-Stunden ist gewachsen. In einer Großstadt haben die Verkehrsprobleme besonders stark zugenommen.
Ein durchschnittlicher Pendler in Deutschland hat im vergangenen Jahr 43 Stunden im Stau gestanden - und damit mehr als eine Arbeitswoche. Einer Auswertung des Verkehrsdaten-Dienstleisters Inrix zufolge lag der Zeitverlust somit drei Stunden höher als im Vorjahr.
Zahlreiche Baustellen rund um Düsseldorf
Am schlimmsten traf es die Autofahrerinnen und Autofahrer in Düsseldorf, das mit einem Zeitverlust von 60 Stunden und einem Zuwachs von 22 Prozent erstmals an der Spitze des deutschen Stau-Rankings steht. Als Ursache verweisen die Studienautoren unter anderem auf "zahlreiche Baustellen auf stark befahrenen Autobahnabschnitten rund um Düsseldorf, wie der A46 und der A59".
Hinter der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen folgen Berlin, das 2023 noch auf Platz eins war, und Stuttgart mit jeweils 58 Stunden Zeitverlust. Auf dem dritten und vierten Rang lagen Köln (56) und München (55). Der staureichste Straßenabschnitt Deutschlands lag in Duisburg auf der A3 in nördlicher Richtung vom Stockweg zur A40.
Besonders viele Staus in Istanbul und New York
Weltweit steht erstmals Istanbul mit einem durchschnittlichen Zeitverlust von 105 Stunden auf Platz eins, gefolgt von New York und Chicago (je 102 Stunden). London landet als erste europäische Stadt mit 101 Stunden dahinter. In Paris stehen Autofahrer im Schnitt 97 Stunden im Stau - weltweit bedeutet das Platz sechs. "Im Vergleich zu anderen großen urbanen Zentren in Amerika und Europa kommen deutsche Pendler (...) sogar noch relativ zügig ans Ziel", teilte Inrix mit.
In 53 von 73 untersuchten Gebieten in Deutschland sowie in 69 der 100 weltweit am stärksten betroffenen Städte nahmen die Verzögerungen im Vergleich zum Vorjahr zu. "Die Ergebnisse für 2024 verdeutlichen, dass das Verkehrswachstum weltweit ungebremst ist, während die Infrastruktur vieler Städte an ihre Grenzen stößt", sagte der Inrix-Experte Bob Pishue. Langfristig werde es entscheidend sein, "den Verkehr effizient zu lenken und innovative Mobilitätsstrategien voranzutreiben".
Arbeitnehmer kehren wieder ins Büro zurück
Einen sprunghaften Anstieg gab es im vergangenen Jahr bei den Fahrten in die Innenstadt. In Hamburg etwa nahmen diese um 31 Prozent zu, in Berlin um 27 Prozent und in Frankfurt am Main um 26 Prozent. "Das spricht dafür, dass die Arbeitnehmer wieder ins Büro zurückkehren und die Innenstädte sich fast wieder von der Covid-19-Pandemie erholt haben", heißt es zur Begründung.
Darüber hinaus gibt es in Deutschland generell immer mehr Menschen, die täglich zur Arbeit pendeln. 2023 arbeiteten laut einer Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) aus dem Sommer knapp 20,5 Millionen Beschäftigte in einer anderen Gemeinde, als sie wohnten - 140.000 mehr als im Vorjahr.