
DIHK-Befragung Auslandsgeschäft für deutsche Firmen schwieriger
Mehr als die Hälfte der im Ausland aktiven Firmen hatte zuletzt mit zusätzlichen Handelsbarrieren zu kämpfen, so eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer. Zwischen den Weltregionen gibt es klare Unterschiede.
Sicherheitsauflagen oder Sanktionen sind nur zwei von vielen Punkten, die Exporteuren das Leben schwerer machen. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat zur Lage von Unternehmen im Außenhandelsgeschäft knapp 2600 Firmen befragt.
Das Ergebnis: 58 Prozent der im Ausland aktiven Firmen berichteten in den vergangenen zwölf Monaten von zusätzlichen Handelsbarrieren. Im Jahr zuvor waren es zwar noch 61 Prozent. Trotzdem es ist es der zweithöchste Wert in der Zeitenreihe seit 2012.
Besonders lokale Zertifizierungs-Anforderungen und verstärkte Sicherheitsauflagen erschwerten die Planung und trieben die Kosten in die Höhe. Hinzu kämen Sanktionen, intransparente Gesetzgebung sowie Vorgaben, bestimmte Quoten lokal produzieren zu müssen.
Sorgen vor allem wegen der Vereinigten Staaten
DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier verweist vor allem auf die USA unter Präsident Donald Trump: "Die wachsenden Handelsbarrieren und protektionistische Signale aus Washington bereiten unseren Unternehmen große Sorgen."
Der Republikaner hat einen Handelsstreit mit der EU, aber auch China und den US-Nachbarn Kanada und Mexiko angezettelt. 70 Prozent der befragten deutschen Unternehmen erwarteten negative Auswirkungen der US-Handelspolitik auf ihre Geschäfte.
Noch im vergangenen Jahr seien die USA ein Hoffnungsträger gewesen. Jetzt habe sich die Lage für die deutschen Unternehmen mit US-Geschäft mit Abstand am stärksten verschlechtert.
Rückgang der Ausfuhren erwartet
Die veröffentlichte Umfrage fand vor der Ankündigung von Trump statt, zusätzliche Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Autoimporte zu verhängen. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer fürchtet nun sogar ein noch schlechteres Geschäft für Deutschlands Exporteure. Für 2025 rechne man ohnehin schon mit einem Rückgang bei den Ausfuhren, sagt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier.
"Mit dem gestrigen Abend sind wir noch pessimistischer", erklärt er weiter. Das in der Prognose unterstellte Minus von einem Prozent sei "jetzt eher der optimistische Rand". Die Unternehmen befänden sich in einem heftigen und unfairen Standortwettbewerb.
Nur eine Minderheit glaubt an Verbesserung
In den USA sind die neuen Zölle laut DIHK eine große Herausforderung. Bereits die Hälfte der Unternehmen spürt hier eine Belastung, nachdem es im Vorjahr nur knapp ein Viertel waren.
In China sind es die Vorgaben, vor Ort produzieren zu müssen. Innerhalb der Euro-Zone gehe es vor allem um hausgemachte Probleme wie Bürokratie oder einem schwereren Zugang zu öffentlichen Aufträgen.
Insgesamt rechnen 23 Prozent der befragten Unternehmen mit einer Verschlechterung ihrer Auslandsgeschäfte im laufenden Jahr. Lediglich 15 Prozent erwarten eine Aufhellung.