Der Mond schiebt sich bei einer partiellen Sonnenfinsternis am Himmel über vor die Sonne. (Archivbild: 25.10.2022)
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Ereignis am Himmel Sonnenfinsternis über Deutschland am 29. März

Stand: 28.03.2025 11:01 Uhr

Nur selten ist in Deutschland eine Sonnenfinsternis zu sehen, doch am 29. März ist es wieder so weit: Der Mond schiebt sich über die Sonne - zumindest ein Stück.

Von Heike Westram, BR

Der Zeitpunkt ist günstig: Mittags am kommenden Samstag, den 29. März 2025, ist eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen, auch über Deutschland. Das Schauspiel beginnt - je nach Standort - gegen halb zwölf und endet etwa anderthalb Stunden später.

Nur eine kleine Teilfinsternis in Deutschland

Leider wird - von Deutschland aus beobachtet - nur ein kleiner Teil der Sonnenscheibe vom Mond überdeckt: In München ist die Sonne nur zu zehn Prozent verfinstert, in Hamburg zu etwa 20 Prozent. Je weiter nordwestlich Sie sich befinden, umso größer ist die Sonnenfinsternis. Am größten ist sie über der Ostküste Kanadas: Dort bleibt zum Höhepunkt der Bedeckung nur noch eine schmale Sonnensichel stehen.

Niemals ungeschützt in die Sonne blicken

Wenn Sie die Sonnenfinsternis beobachten wollen, dann nutzen Sie unbedingt Sonnenfinsternisbrillen mit Spezialfilter. Negativ-Streifen, geschwärzte Scheiben und ähnliche Dinge schützen Ihre Augen nicht gegen die UV-Strahlung. Direktes Sonnenlicht kann Ihre Augen verletzen, im Extremfall bis zur Erblindung.

Das gilt insbesondere dann, wenn Sie eine Spiegelreflex-Kamera oder ein Fernglas oder Teleskop auf die Sonne richten: Darin bündeln sich die Strahlen wie in einer Lupe. Nutzen Sie unbedingt Spezialfilter für die Geräte - hier reicht auch eine SoFi-Brille nicht mehr aus.

Wie entsteht eine Sonnenfinsternis?

Etwa einmal im Monat zieht der Mond bei seiner Runde um die Erde zwischen Erde und Sonne hindurch. Dann ist Neumond und der Mond ist normalerweise einfach nicht zu sehen. Manchmal steht er dabei so genau zwischen Erde und Sonne, dass er aus unserer Sicht die Sonne verdeckt und das manchmal komplett.

Dafür sorgt ein kosmischer Zufall: Die Mondscheibe ist aus Sicht der Erde genauso groß wie die Sonnenscheibe, im Schnitt. In Wirklichkeit ist der Mond im Durchmesser 400-mal kleiner als die Sonne, die ist aber 400-mal weiter weg. Weil das etwas variiert, gibt es verschiedene Formen einer Sonnenfinsternis.

Sonnenscheibe von oben her angebissen

Am 29. März zieht der Mond noch ein winziges Stück oberhalb der Ebene Erde-Sonne vorbei, daher schiebt sich die Mondscheibe bei der Sonnenfinsternis von oben her über die Sonnenscheibe. Und weil der Mond linkswärts (nach Osten) um die Erde wandert, taucht er rechts oben am Sonnenrand ein und verlässt die Sonnenscheibe dann etwa mittig nach oben.

Je weiter im Nordwesten, desto früher und länger ist die Sonnenfinsternis

Je weiter nordwestlich sich der Beobachtungs-Standort befindet, umso größer ist das angebissene Stück - um so tiefer zieht die Mondscheibe über die Sonnenscheibe. Und umso länger dauert die ganze Sonnenfinsternis. In Hamburg beginnt die Teilfinsternis um 11.26 Uhr, zwei Minuten früher als in München. Und während die Mondscheibe von München aus gesehen um 12.55 Uhr letztmals die Sonnenscheibe berührt, dauert diese kleine Sonnenfinsternis in Hamburg fast eine Viertelstunde länger, bis 13.08 Uhr.

Wann es die nächste Sonnenfinsternis gibt

In einem guten Jahr ist über Deutschland die nächste Sonnenfinsternis zu sehen: am 12. August 2026. Und bei dieser wird auch bei uns der größte Teil der Sonnenscheibe vom Mond bedeckt sein. Es bleibt aber eine partielle Sonnenfinsternis - bei uns. Bis zur nächsten totalen Sonnenfinsternis über Deutschland ist es noch ein bisschen hin: Die gibt es erst am 3. September 2081.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 28. März 2025 um 02:57 Uhr.