Die Flagge von Burkina Faso weht im Wind.

Nach Entführung 66 Menschen in Burkina Faso befreit

Stand: 21.01.2023 02:05 Uhr

Im westafrikanischen Burkina Faso sind 66 entführte Menschen, unter ihnen vier Babys, gefunden und in die Hauptstadt Ouagadougou gebracht worden. Sie wurden mit einem Hubschrauber der Armee transportiert und von Ministern empfangen. Von Dunja Sadaqi.

Im westafrikanischen Burkina Faso sind 66 entführte Menschen, unter ihnen vier Babys, gefunden und in die Hauptstadt Ouagadougou gebracht worden. Sie wurden mit einem Hubschrauber der Armee transportiert und von Ministern empfangen.

Die vor einer Woche entführten Frauen und Kleinkinder in Burkina Faso sind wieder frei. Das hat das Staatsfernsehen des westafrikanischen Landes mitgeteilt. Demnach wurden am Freitag 62 Frauen und vier Babys von Soldaten befreit. Sie sollen laut Regierung zuvor von islamistischen Extremisten gekidnappt worden sein.

Das burkinische Staatsfernsehen veröffentlichte Aufnahmen, die zeigen, wie die Frauen und Kinder in die Hauptstadt Ouagadougou gebracht wurden. Die Frauen sollen vor einer Woche in der Nähe der Stadt Arbinda im Norden des Landes entführt worden sein, als sie ihr Dorf verlassen hatten, um nach Nahrungsmitteln zu suchen. Die Behörden hatten daraufhin nach eigenen Angaben eine Suchaktion am Boden und in der Luft gestartet.

 

Extremisten blockieren seit Monaten Gemeinden im Norden Burkina Fasos und haben die Gebiete so von Lebensmittellieferungen abgeschirmt. Das zwingt Bewohner, ihre Dörfer zu verlassen und ermöglicht Entführungen. Laut Sicherheitskräften eine neue Taktik der mutmaßlich islamistischen Extremisten. 

Tausende Tote, Millionen Menschen auf der Flucht

Seit 2015 kommt es in Burkina Faso immer wieder zu Anschlägen auf Soldaten und die Zivilbevölkerung. Das hat zu tausenden Toten geführt, Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht. Zuletzt hatte sich das Militär zwei Mal innerhalb eines Jahres an die Macht geputscht - und versprochen, die Sicherheitslage zu verbessern.

Die Militärjunta will nun mehr als 50.000 Freiwillige ausbilden und bewaffnen, um die Armee im Antiterrorkampf zu unterstützen. Bisher bleibt das aber ohne Erfolg. Sicherheitsexperten schätzen, dass bewaffnete Gruppen schon etwa 40 Prozent des Staatsgebietes kontrollieren. 

 

Dunja Sadaqi, Dunja Sadaqi, ARD Rabat, 20.01.2023 23:43 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 21. Januar 2023 um 04:47 Uhr.