Treffen von Biden und Sunak Schulterschluss in Washington
Beim ersten Besuch des britischen Premierministers Sunak in Washington haben er und US-Präsident Biden die Allianz ihrer Länder betont. Zudem sprachen sie sich für eine langfristige Unterstützung der Ukraine aus.
Der britische Premierminister Rishi Sunak und US-Präsident Joe Biden haben bei einem Treffen in Washington ihre Unterstützung für die Ukraine bekräftigt und sich auf eine noch engere Zusammenarbeit bei Themen wie Wirtschaft, sauberer Energie und neuen Technologien verständigt. Es entstehe eine neue "Partnerschaft des 21. Jahrhunderts", erklärten die beiden nach ihrer Unterredung.
Sunak war zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt im Oktober zu Gast im Weißen Haus. Seitdem hatten er und Biden bereits vier persönliche Treffen, die Unterredung in Washington gab ihnen aber die Chance zu ausführlichen Gesprächen.
Biden und Sunak wollen Allianz stärken
"Es gibt heute kein Land, das uns näher ist als Großbritannien", sagte Biden. Washington und London seien entschlossen, gemeinsam widerstandsfähige, breitgefächerte und sichere Lieferketten aufzubauen sowie strategische Abhängigkeiten zu verringern, teilte das Weiße Haus nach dem Treffen Bidens und Sunaks mit. Man wolle bei "Zukunftstechnologien eine Führungsrolle" übernehmen und sicherstellen, "dass neue Technologien für unsere Demokratien und unsere Sicherheit arbeiten und nicht dagegen", hieß es.
Zusätzlich ginge es um die Stärkung der Allianz beider Länder in den Bereichen Verteidigung, Gesundheitssicherheit und Raumfahrt. "Länder wie China und Russland sind bereit, unsere Offenheit zu manipulieren und auszunutzen, unser geistiges Eigentum zu stehlen, Technologie für autoritäre Zwecke einzusetzen oder wichtige Ressourcen wie Energie zu entziehen", sagte Sunak bei der gemeinsamen Pressekonferenz. Das werde ihnen aber nicht gelingen.
Biden betonte auch sein Vertrauen in London für eine Führungsrolle bei der Regulierung von Künstlicher Intelligenz. Angesichts der raschen Entwicklung in dem Feld plant Großbritannien ein internationales Gipfeltreffen, über das Sunak auch bei dem Treffen mit Biden gesprochen hatte.
Langfristige Unterstützung für Ukraine
Zum Thema der militärischen Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland bekräftigten Biden und Sunak ihre langfristige Unterstützung für Kiew. Kremlchef Wladimir Putin glaube, die Allianz würde müde werden und aufgeben, so Sunak. "Aber das ist nicht der Fall (...) Wir gehen nirgendwo hin." Man werde solange für die Ukraine da sein, wie es nötig sei. Biden sagte, man setze auch auf langfristige Unterstützung zur "Abschreckung künftiger Aggressionen".
Gespräche dürfte es bei dem Treffen auch zur Nachfolge von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg gegeben haben. Sunak will den britischen Verteidigungsminister Ben Wallace auf dem Posten. Auf die Frage, ob die Zeit für einen britischen NATO-Chef gekommen sei, sagte Biden: "Das wird sich zeigen". Es brauche dafür Konsens innerhalb der NATO.