Nach Gehirn-OP Brasiliens Präsident Lula aus Klinik entlassen
Der brasilianische Präsident Lula hat sich von einer Notoperation wegen Hirnblutungen erholt und konnte nun das Krankenhaus verlassen. Zweifel an seinem Gesundheitszustand wies Lula bei einer Pressekonferenz zurück.
Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva ist nach einer Notoperation am Kopf aus dem Krankenhaus entlassen worden, wie sein Ärzteteam in São Paulo mitteilte. Lula wird sich demnach zunächst in seinem Haus in der Metropole aufhalten.
Der Staatschef habe sich gut erholt und könne seine Arbeit wieder aufnehmen, erklärten die Mediziner. Langstreckenflüge müsse er aber vorerst vermeiden. Außerdem soll er sich kommende Woche einer Computertomographie unterziehen, bevor er in die Hauptstadt Brasília zurückkehrt.
Lula weist Zweifel an Gesundheitszustand zurück
"Ich möchte Gott danken, der sich auf sehr großzügige Weise um mich gekümmert hat", schrieb Lula im Kurznachrichtendienst X. Er musste vergangenen Dienstag notoperiert werden, um Blutungen in seinem Schädel zu stillen. Am Donnerstag wurde eine Drainage aus dem Schädel entfernt. Die OPs stehen im Zusammenhang mit einem Sturz des Präsidenten im heimischen Badezimmer, der sich bereits im Oktober ereignete.
Auf einer kurzen Pressekonferenz im behandelnden Krankenhaus äußerte sich Lula erstmals seit der Operation öffentlich. Vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus habe er sich seltsam gefühlt und sei sehr müde gewesen. Aufgrund der großen Menge an Flüssigkeit, die das Ärzteteam in seinem Kopf identifizierte, sei er "etwas verängstigt gewesen".
Der gesundheitliche Zustand des 79-Jährigen hatte Zweifel aufkommen lassen, ob er 2026 zur Wiederwahl erneut antreten wird. Lula widersprach diesen Zweifeln auf der Pressekonferenz und sagte, er werde "mit großem Engagement" die Amtsgeschäfte wieder aufnehmen und könnte ab sofort normal arbeiten. Lulas Sprecher hatte zuletzt mitgeteilt, dass der Präsident bei den nächsten Wahlen noch einmal seinen Hut in den Ring werfen wolle.
Vom Gewerkschaftsführer zum Präsidenten
Lula ist eine der schillerndsten Figuren in der brasilianischen Politik. Aus armen Verhältnissen im Nordosten des Landes stammend, zog es ihn früh nach São Paulo, wo er als Metallarbeiter tätig war, bevor er als Gewerkschafter Karriere machte. In den 1970er-Jahren führte Lula Streiks gegen die damalige Militärregierung an.
Nach dem Übergang zur Demokratie war Lula Mitgründer der Arbeiterpartei. 2002 wurde er zum ersten Mal zum Präsidenten gewählt. Nach Unterbrechungen ist er mittlerweile in seiner dritten Amtszeit, die bis 2026 läuft.