Ein Feuerwehrmann bei der Brandbekämpfung im Calaveras County, Kalifornien.

Waldbrände und Hitze in den USA "Gehen Sie jetzt! Versuchen Sie nicht, Ihr Haus zu schützen"

Stand: 19.06.2024 10:10 Uhr

Teile der USA leiden unter extremer Hitze. In der Hauptstadt Washington werden 37 Grad erwartet, in Kalifornien und New Mexico kämpft die Feuerwehr gegen Waldbrände. Menschen müssen ihr Häuser verlassen - teils binnen kürzester Zeit.

Der Westen der USA leidet unter extrem hohen Temperaturen. Teilweise wurden mehr als 40 Grad Celsius gemessen. Im Bundesstaat Kalifornien kämpft die Feuerwehr gegen den bisher größten Waldbrand in diesem Jahr. Etwa 1.600 Helfer sind im Einsatz.

Bis zum Montagabend war im Bezirk Los Angeles und im westlich angrenzenden Ventura County eine Fläche von über 63 Quadratkilometern betroffen, wie die zuständige Einsatzbehörde mitteilte. Der Feuerwehr seien Fortschritte gelungen. Auf rund 20 Prozent der Fläche konnte der Brand demnach bis zum Abend unter Kontrolle gebracht werden. Ein Übergreifen der Flammen auf Ortschaften wurde bislang verhindert.

Starke Winde und trockene Vegetation

Der Zugang zum See Pyramid Lake, in dessen Richtung sich die Flammen bewegten, war schon am Sonntag von den Behörden gesperrt worden. 1.200 Menschen hätten die betroffene Region rund 150 Kilometer nördlich von der Metropole Los Angeles vorsorglich verlassen müssten, teilten die Einsatzkräfte mit. Die Ursache für das Feuer ist noch unklar. Durch starke Winde konnten sich die Flammen in der trockenen Vegetation schnell ausbreiten.

Auch nördlich von Los Angeles, in Calaveras County in der Mitte Kaliforniens, ist die Feuerwehr im Einsatz. Dort brennt es auf einer Fläche von etwa 5.000 Hektar.

Tausende fliehen vor Waldbränden in New Mexico

Auch im Süden des US-Bundesstaates New Mexico haben die Menschen mit Bränden zu kämpfen. Tausende Menschen mussten vor den herannahenden Flammen fliehen. Den Bewohnerinnen und Bewohnern des Ortes Ruidoso blieb am Montagabend nicht einmal Zeit, noch einige Dinge zu packen. Auf der Webseite der Stadt und in sozialen Medien hieß es gegen 19 Uhr: "Gehen Sie jetzt! Versuchen Sie nicht, Ihr Hab und Gut einzusammeln oder Ihr Haus zu schützen. Evakuieren Sie sofort".

Die Versorgungsgesellschaft schaltete wegen der Feuer in einem Teil des Dorfes den Strom ab, wie ein örtlicher Fernsehsender berichtete. Ein Brand war am Montag im Reservat Mescalero Apache ausgebrochen. Ein zweites Feuer entstand südlich von Ruidoso. Die Stadt liegt etwa 121 Kilometer westlich von Roswell, wo mehrere Evakuierungszentren eingerichtet wurden.

Hitzewelle in New York erwartet

Auch auf den Osten der USA kommen extreme Temperaturen zu. Für die US-Metropole New York sind diese Woche Temperaturen von bis zu 34 Grad vorausgesagt. In der Hauptstadt Washington werden am kommenden Wochenende 37 Grad erwartet. Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit fühlt sich die Hitze noch stärker an, für einige kann sie lebensbedrohlich werden.

Die Behörden wappnen sich und haben bereits sogenannte Abkühlzentren geöffnet. New Yorkerinnen und New Yorker können sich in Büchereien sowie in Hallen und Eingangsbereichen öffentlicher Gebäude bei Klimaanlagen und Wasser erholen. An Menschen, die im Freien arbeiten, verteilt die Stadt Kühlpakete.

Auch Kanada stehen extrem heiße Tage bevor. In der Provinz Ontario im Osten werden in dieser Woche gefühlte Temperaturen von bis zu 45 Grad erwartet.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 18. Juni 2024 um 05:27 Uhr.