Vor dem Fiserv Forum steht anlässlich des Parteitags der Republikaner und der bevorstehenden Präsidentschaftswahl ein Schriftzug "Trump2024".

Wahlkampf der Republikaner Rückendeckung von den Wirtschaftsriesen

Stand: 17.07.2024 08:50 Uhr

Der nun offizielle Präsidentschaftskandidat Trump und seine Republikaner können auf Unterstützung aus dem Silicon Valley zählen. Ein Überblick, welche Tech-Größen sich hinter die Partei stellen - und warum.

Es hat nicht lange gedauert. Die Schüsse bei der Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania waren gerade erst abgegeben, da postete Elon Musk bei X, früher Twitter, ein Video des Attentats und schrieb dazu: "Ich unterstütze Präsident Trump voll und ganz und hoffe auf seine schnelle Genesung." 

Damit gehört Musk - Inhaber von X, Mitbegründer von SpaceX und Tesla - zu den einflussreichsten Unterstützern des ehemaligen Präsidenten Donald Trump und den Republikanern. Er will monatlich 45 Millionen US-Dollar spenden. Das Geld geht nicht direkt an die Partei sondern an ein sogenanntes Super Pac wie das Wall Street Journal berichtet.

Ein Super Pac ist ein politisches Aktionskomitee. Es darf, anders als Parteien, Spenden in unbegrenzter Höhe annehmen und damit Wahlwerbung, Personal oder Wahlkampfbüros bezahlen.

Musk hat Trump auch schon vor seinen Geldspenden geholfen. Seit der Übernahme von X haben rechte Stimmen eine deutlich größere Reichweite bekommen.

Elon Musk - Politischer Einfluss von großem Nutzen

Politischer Einfluss ergibt für Musk Sinn. Mit seiner Weltraumfirma SpaceX ist er wirtschaftlich schon jetzt eng mit der US-Regierung verbunden. Sein Satelliten-Netzwerk Starlink spielt unter anderem beim Krieg in der Ukraine eine wichtige Rolle.

Entscheidungen wie die Zölle auf chinesische Elektroautos betreffen direkt Musks Geschäft mit seiner Firma Tesla. Regulierungen im Bereich KI würden seine Firma "xAI" betreffen.

Berichte, nach denen Trump mit Musk auch über eine Beraterrolle gesprochen haben soll, sollte er Präsident werden, hat Musk zurückgewiesen. Allerdings hatte der Techmilliardär im März auch schon gesagt, dass er keinen der beiden Kandidaten finanziell unterstützen werde.

Peter Thiel - J.D. Vance eng verbunden

Peter Thiel ist einer der Mitgründer des Bezahldienstes Paypal. Er gilt als konservativer Tech-Pionier und ist ein einflussreicher Silicon-Valley-Investor. Thiel hat enge Verbindungen zu J.D. Vance, den Trump nun als seinen potenziellen Vizepräsidenten vorgestellt hat.

Vance hatte Thiel erstmals bei einer Veranstaltung an der Universität Yale erlebt und das später den "bedeutendsten Moment seines Studiums" bezeichnet. Thiel stellte ihn 2017 bei seiner Investmentfirma ein. Später hat der Paypal-Mitbegründer 15 Millionen Dollar gespendet, um Vance' Wahlkampf als Gouverneur in Ohio zu unterstützen. Vance gewann. 

David Sacks - Fürsprecher mit großer Reichweite

David Sacks hat ebenfalls früher bei Paypal gearbeitet und J.D. Vance kürzlich einen "amerikanischen Patrioten" genannt. Und er bedient gerne die republikanische Erzählung, dass unter Demokraten nichts funktioniere. Beim Parteitag der Republikaner in Milwaukee sagte Sachs: "In meiner Heimatstadt San Francisco hat die demokratische Regierung die Straßen in einen Sumpf von Kriminalität, offenem Drogenhandel und Obdachlosigkeit verwandelt."

Sacks hat permanent ein großes Publikum, bei X folgen ihm eine knappe Million. Er hat auch einen  einflussreichen Tech-Podcast mit mehr als 400.000 Followern allein bei Spotify.  

Auch Sacks gehört zu einem wichtigen Geldsammler der Partei. Vor wenigen Wochen hat er in San Francisco eine Spendenveranstaltung in Anwesenheit von Trump organisiert.

Andreessen und Horrowitz - Hoffnung auf weniger Regulierung

Marc Andreessen und Ben Horowitz sind die Chefs von Andreessen Horrowitz - eine der bekanntesten Risiko-Kapital-Firmen im Silicon Valley und sie haben in zahlreiche Tech-Startups investiert.

Auch sie sollen große Spenden an das Trump-Team planen, das berichtet das Fachmagazin The Information. Demnach gehen die Investoren davon aus, dass eine mögliche Trump-Regierung mehr für Startups mache und auch die Krypto-Branche weniger stark regulieren könnte.