Gewalt in Karibikstaat UN ziehen nicht notwendiges Personal aus Haiti ab
Angesichts zunehmender Bandengewalt ziehen die UN einen Großteil ihrer Mitarbeiter aus Haiti ab. Gleichzeitig kündigen die Vereinten Nationen eine "Luftbrücke" zur Versorgung der Bevölkerung an.
Angesichts der eskalierenden Bandengewalt in Haiti ziehen die Vereinten Nationen nicht notwendiges Personal aus dem karibischen Krisenstaat ab. Aufgrund der instabilen Sicherheitslage und basierend auf den Ergebnissen eines überarbeiteten Sicherheitsrisikomanagementprozesses werde nicht unbedingt erforderliches Personal reduziert, teilte ein UN-Sprecher mit.
Er betonte, dass die Vereinten Nationen Haiti nicht verließen. Mitarbeitende, die lebensrettende Arbeit verrichteten, blieben im Land. Angesichts der Gewalteskalation in Haiti hatte Anfang der Woche bereits die EU ihr gesamtes diplomatisches Personal aus dem Karibikstaat evakuiert. Auch der deutsche Botschafter verließ das Land.
Regierungskrise und eskalierende Gewalt
In Haiti herrscht nach dem Rücktritt von Interims-Premier Ariel Henry eine Regierungskrise. Henry hatte die Regierungsgeschäfte kurz nach der Ermordung von Präsident Jovenel Moïse im Juli 2021 übernommen.
Brutal agierende, bewaffnete Banden, die zusammen fast das gesamte Gebiet von Port-au-Prince kontrollieren, schlossen sich Ende Februar zusammen und forderten Henrys Rücktritt. Sie griffen Polizeistationen an und befreiten Tausende Häftlinge aus Gefängnissen.
Der Regierungschef kehrte daraufhin von einer Auslandsreise nicht zurück. Anfang der Woche trat Henry schließlich zurück. In Haiti hat es seit 2016 keine Wahlen mehr gegeben.
UN kündigen "Luftbrücke" an
Zudem kündigten die UN wegen der zunehmend prekären humanitären Lage im Land eine Versorgung über eine "Luftbrücke" an. Das UN-Büro in Haiti arbeite daran, "eine Luftbrücke mit der Dominikanischen Republik einzurichten, um den Transport von Hilfsgütern und die Verlagerung von UN-Personal zu ermöglichen", erklärte die Vertretung im Online-Dienst X.