Neue US-Regierung Trump vergibt wohl weitere Posten an Gefolgsleute
Nationaler Sicherheitsberater, Außenminister, Stabschefs - und jetzt auch die Heimatschutzministerin: Immer mehr Posten in Trumps künftiger Regierung sind Berichten zufolge vergeben. Er setzt auf Hardliner und loyale Gefolgsleute.
Die nächste Personalie im Team des künftigen Präsidenten Donald Trump ist bekannt geworden: Dem Sender CNN zufolge wird die Gouverneurin von South Dakota, Kristi Noem, Heimatschutzministerin. Auf dem Posten wäre sie unter anderem für Einwanderungs- und Grenzbehörden zuständig.
Noem war zuvor auch als mögliche Vize-Kandidatin von Trump gehandelt worden. Doch Medienberichten zufolge war die Idee nach negativen Schlagzeilen wegen ihrer Memoiren vom Tisch. Die 52-Jährige schrieb, dass sie ihre 14 Monate alte Hündin Cricket eigenhändig erschossen habe, weil diese sich nicht für die Jagd ausbilden ließ. Noem argumentierte später, ihr Vorgehen zeige, dass sie nicht vor harten Entscheidungen zurückschrecke.
Gestern verkündete Trump bereits, dass Tom Homan sein neuer "Grenzzar" sein werde. Homan wird sich damit vor allem um Grenzsicherung und Abschiebungen kümmern.
Hardliner dürften die Außenpolitik prägen
Mit den bisher bekannt gewordenen Personalien in der Außenpolitik zeichnet sich ab, dass eine harte Position gegenüber China - und auch dem Iran - zu einem Schwerpunkt von Trumps zweiter Amtszeit werden wird.
Darauf deutet auch die Vergabe eines weiteren Postens hin. Nationaler Sicherheitsberater soll laut Medienberichten der republikanische Abgeordnete Mike Waltz werden. Waltz ist als Verfechter eines harten Kurses gegenüber China bekannt und forderte ein Umdenken bei der US-Unterstützung der Ukraine im russischen Angriffskrieg.
Der republikanische Politiker Mike Waltz
Waltz für neuen Ukraine-Kurs
Trump habe ihm den Posten im Weißen Haus angeboten, berichteten unter anderem das Wall Street Journal und der Nachrichtensender CNN. Der Sicherheitsberater ist eine Schlüsselposition für die Außenpolitik, die ohne Zustimmung des Senats besetzt wird. In seiner ersten Amtszeit hatte Trump vier Sicherheitsberater.
Waltz, ein Mitglied des US-Repräsentantenhauses aus Florida, ist seit Jahren ein Unterstützer des designierten Präsidenten. Im vergangenen Jahr schrieb er in einem Meinungsbeitrag bei Fox News mit Blick auf die republikanische Mehrheit im Abgeordnetenhaus: "Die Ära der Blankoschecks für die Ukraine vom Kongress ist vorbei." Europäischen Länder müssten einen noch größeren Beitrag leisten, argumentierte er.
Floridas Senator Rubio könnte Außenminister werden
Für den Posten des Außenministers hat Trump Medienberichten zufolge ebenfalls einen Kandidaten auserkoren: Floridas Senator Marco Rubio soll demnach das Amt übernehmen. Die New York Times berichtete in Berufung auf drei mit Trump vertrauten Quellen, dass die Entscheidung zwar noch nicht final sei - der künftige Präsident sich aber auf die Ernennung Rubios festgelegt zu haben schien.
Floridas Senator Marco Rubio.
Rubio rang mit Trump um Präsidentschaftskandidatur
Auch Rubio ist für seine harte Haltung gegenüber dem Iran und China bekannt. In jüngsten Interviews pochte er außerdem auf eine Verhandlungslösung mit Russland für den Ukraine-Krieg. Der Politikwissenschaftler ist Sohn kubanischer Einwanderer und seit 2010 Mitglied des US-Senats. 2016 wetteiferte er noch mit Trump um die republikanische Präsidentschaftskandidatur - und nannte Trump damals "die vulgärste Person, die jemals die Präsidentschaft anstrebte".
Offiziell bekannt ist bereits der Name der Stabschefin von Donald Trump: Susie Wiles, bisherige Wahlkampfmanagerin Trumps, kontrolliert künftig in diesem Job den Zugang zum Präsidenten. Ihr Stellvertreter wird Stephen Miller - ein Hardliner in Sachen Migration, der im Wahlkampf für Schlagzeilen sorgte und die größte Abschiebeaktion der US-Geschichte angekündigte.
Neue US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen in New York soll die republikanische Abgeordnete Elise Stefanik werden - ebenfalls seit Jahren eine loyale Verbündete Trumps.