China 20 Jahre Haft für Ex-Fußball-Nationaltrainer
Chinas Ex-Fußball-Nationaltrainer Li Tie soll Bestechungsgelder in Höhe von fast 15 Millionen Euro angenommen haben. Dafür muss er nun 20 Jahre in Haft. Schon zuvor waren ranghohe Fußball-Funktionäre verurteilt worden.
Chinas Anti-Korruptionskampagne im Fußball geht weiter. Ein Gericht im Landesteil Hubei hat eine 20-jährige Haftstrafe gegen den ehemaligen Trainer der chinesischen Fußballnationalmannschaft, Li Tie, verhängt. Staatsmedien zufolge soll der 47-Jährige unter anderem Bestechungsgelder in Höhe von umgerechnet fast 15 Millionen Euro angenommen haben.
Von 2019 bis 2021 trainierte Li Tie die chinesische Fußballnationalmannschaft der Männer. Davor arbeitete er als Trainer bei Vereinen in China. In dieser Zeit soll er auch Spiele manipuliert haben. Li Tie war früher selbst Fußballspieler, unter anderem beim englischen Premier League-Club Everton.
Auf die Hochphase folgten Pleiten
Mit einer groß angelegten Kampagne geht Chinas Führung hart gegen Korruption im Sport vor - insbesondere im Fußball. In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Manager und Funktionäre verurteilt worden. Erst im März verhängte ein Gericht eine lebenslange Haftstrafe wegen Korruption gegen einen ehemaligen Präsidenten des chinesischen Fußball-Verbandes.
Nach einer zwischenzeitlichen Hochphase liegt Chinas Fußball wegen Korruptionsermittlungen und Missmanagements heute am Boden. Staats- und Parteichef Xi Jinping hatte den Plan, das Land zu einer großen Fußballnation zu machen. Nachdem jahrelang massiv in Fußballschulen, Vereine und Stadien investiert worden war, sind in den vergangenen Jahren mehrere Clubs pleitegegangen.
Sportliche Ziele in weiter Ferne
Das selbstgesteckte Ziel, bis 2050 in der Lage zu sein, eine WM zu gewinnen, scheint derzeit in weiter Ferne. Bislang hat sich Chinas Männer-Fußball-Nationalmannschaft nur einmal für eine Weltmeisterschaft qualifiziert - im Jahr 2002 - schied aber bereits in der Gruppenphase torlos aus.