Provinz Herat in Afghanistan Hunderte Tote nach Erdbeben befürchtet
Mindestens acht Mal hat die Erde in der afghanischen Provinz Herat binnen kurzer Zeit gebebt. Über das Ausmaß der Schäden gibt es noch keine gesicherten Informationen. Vorläufigen Angaben des Katastrophenschutzes zufolge gab es mehr als 100 Todesopfer.
In Afghanistan hat es mehrere starke Erdbeben kurz hintereinander gegeben. Über die Zahl der Opfer gibt es noch keine gesicherten Angaben. Nach Schätzungen des Nothilfebüros OCHA der Vereinten Nationen sind mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Die Zahlen würden aber noch geprüft. Die Agentur AFP meldet 120 Tote - unter Verweis auf vorläufige Angaben des Leiters der Katastrophenschutzbehörde der Provinz Herat, Mosa Aschari.
Sieben Dörfer in der stark betroffenen Grenzprovinz Herat seien komplett zerstört worden, sagte ein Sprecher des nationalen Katastrophenschutzes der Nachrichtenagentur dpa. "In einigen Dörfern lebten bis zu 1.000 oder mehr Menschen. Es waren 300 Häuser. Nur 100 Menschen überlebten", sagte der Sprecher. Eine Bestätigung dafür gibt es bislang nicht.
Laut dem Sprecher der in Afghanistan herrschenden Taliban, Sabiullah Mudschahid, wurden Militär- und Rettungsorganisationen angewiesen, zur Hilfe in die betroffene Erdbebenregion zu eilen. Krankenhäuser stellten sich demnach auf zahlreiche Verletzte ein.
Beben auch im Iran zu spüren
Am Morgen hatten mindestens acht Beben innerhalb kurzer Zeit die Grenzregion nahe dem Iran erschüttert. Die US-Erdbebenwarte USGS bezifferte die Stärke auf Werte zwischen 4,6 und 6,3. Die Erdstöße ereigneten nordwestlich der afghanischen Grenzstadt Herat, in einer geringen Tiefe von rund zehn Kilometern.
Auch im Nachbarland Iran waren die Beben zu spüren. Bewohner der rund 300 Kilometer von der Erdbebenzone entfernten Millionenmetropole Maschhad im Iran erzählten, dass Häuserwände gezittert hätten. Laut Irans Staatsmedien wurden Teams zur Inspektion möglicher Schäden in Grenzgebiete geschickt. Es habe Dutzende Nachbeben gegeben.
Immer wieder ereignen sich schwere Erdbeben in der Region, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einem verheerenden Beben kamen 2022 in Afghanistan mehr als 1.000 Menschen ums Leben. Nach mehreren Jahrzehnten Konflikt sind viele Häuser schlecht gebaut. Erdbeben richten daher oft große Schäden an.