Erdstöße der Stärke 6,5 Tote nach Erdbeben in Afghanistan und Pakistan
In Afghanistan und Pakistan hat es ein schweres Erdbeben gegeben. Mehrere Menschen kamen ums Leben, viele weitere wurden verletzt. Auch in anderen Ländern waren die Erschütterungen zu spüren. Wie groß die Schäden sind, ist noch nicht abzusehen.
Bei einem schweren Erdbeben in der afghanisch-pakistanischen Grenzregion hat es in der Nacht Tote und viele Verletzte gegeben. Das genaue Ausmaß war noch unklar.
In Pakistan sprachen lokale Behörden in der im Norden gelegenen Provinz Khyber Pakhtunkhwa von mindestens neun Toten sowie mehr als 40 Verletzten. Die Menschen seien ums Leben gekommen, als Dächer an verschiedenen Orten Nordwestpakistans über ihnen eingestürzt seien, sagte ein Sprecher der pakistanischen Rettungsdienste, Bilal Faizi. Dutzende weitere seien verletzt worden. Im Swattal in der pakistanischen Nordwestprovinz seien mehr als 100 Menschen mit einem Schock in Krankenhäuser eingeliefert worden, die meisten von ihnen seien inzwischen wieder entlassen worden.
Zuvor hatte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, allein im Distrikt Swat in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa habe es 150 Verletzte gegeben.
Mindestens zwei Tote in Afghanistan
In einigen Gebirgsregionen löste das Beben Erdrutsche aus, was zu Verkehrsbehinderungen führte. Taimoor Khan, Sprecher der Behörde für Katastrophenschutz in den Provinzen im Nordwesten Pakistans, sagte, mindestens 19 Lehmziegelhäuser in abgelegenen Gebieten seien in sich zusammengefallen. Man sei noch beschäftigt, Informationen über die Schäden zusammenzutragen. Premierminister Shehbaz Sharif erklärte, er habe Mitarbeiter des Katastrophenschutzes angewiesen, auf jede Lage vorbereitet zu sein.
In Afghanistan sprach der von den Taliban eingesetzte Sprecher des Gesundheitsministeriums, Scharafat Saman Amar, von mindestens zwei Toten und 20 Verletzten. "Leider könnte es mehr Opfer geben, da das Beben so mächtig war", sagte er.
Laut der pakistanischen meteorologischen Behörde hatte das Erdbeben in der Hauptstadt Islamabad eine Stärke von 6,8. Die US-Erdbebenwarte verortete das Epizentrum in der nordafghanischen Provinz Badachschan in der Ortschaft Dschurm und gab für den Ort eine Stärke von 6,5 an. Das Deutsche Geoforschungszentrum Potsdam nannte eine Stärke von 6,5 und verortete das Beben in einer Tiefe rund 180 Kilometern.
Immer wieder schwere Beben am Hindukusch
In sozialen Netzwerken wurden Videos geteilt, die zeigten, wie Anwohner in den südlichen Städten Schymkent und Taras des zentralasiatischen Landes aufgeregt auf die Straße liefen. Auch im Norden Indiens stürmten Menschen panisch auf die Straße, wie die "The Times of India" schrieb. Die Erschütterungen hätten 30 Sekunden gedauert. Über Schäden wurde zunächst nichts berichtet.
Immer wieder kommt es zu schweren Erdbeben in der Region am Hindukusch und den Nachbarländern, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einem verheerenden Erdbeben waren im Sommer 2022 in der Grenzregion zwischen Afghanistan und Pakistan mehr als 1000 Menschen gestorben.
Das Beben weckt Erinnerungen an die schweren Erdbeben Anfang Februar in der Türkei und im Norden Syriens. Allein in der Türkei starben mehr als 50.000 Menschen. Rund zwei Millionen Menschen mussten in Notunterkünften wie Zelten und Containern untergebracht werden. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte kamen bei den Beben in ganz Syrien rund 6800 Menschen ums Leben.