DeutschlandTrend

ARD-DeutschlandTrend Extra Mehrheit befürwortet neue Corona-Regeln

Stand: 05.11.2020 18:18 Uhr

Eine Mehrheit in Deutschland hält die strengeren Corona-Maßnahmen für angemessen - das zeigt der ARD-DeutschlandTrend. Knapp ein Drittel der Befragten beklagt aber die psychologischen Auswirkungen der Kontaktbeschränkungen.

Seit Montag sind die neuen Corona-Beschränkungen in Kraft, die Bund und Länder zur Eindämmung der Pandemie vereinbart hatten. Bei der Mehrheit der Bürger stoßen die Maßnahmen auf große Zustimmung, wie der ARD-DeutschlandTrend zeigt.

Demnach geben mit 79 Prozent oder fast acht von zehn Befragten an, dass ohne strengere Regeln die Pandemie nicht in den Griff zu bekommen sei - jeder Fünfte oder 19 Prozent widerspricht dieser Aussage.

Wenn man nach den neuen Maßnahmen im Allgemeinen fragt, so halten 56 Prozent diese grundsätzlich für angemessen; 16 Prozent sind sogar der Ansicht, sie gingen nicht weit genug. 24 Prozent der Befragten sagen hingegen, die neuen Auflagen gingen zu weit.

Mehrheit befürwortet Kontaktbeschränkungen

Im Einzelnen werden die Maßnahmen differenzierter betrachtet: Die Kontaktbegrenzung auf zwei Haushalte und maximal zehn Personen wird von der Bevölkerung mit 78 Prozent zwar mehrheitlich ebenso befürwortet wie die Schließung von Bars und Kneipen (71 Prozent). Eine Mehrheit von 57 Prozent der Befragen lehnt jedoch die erneute Schließung von Restaurants ab.

Beim Verbot touristischer Übernachtungen in Hotels und Beherbergungsbetrieben, der Schließung von Kultureinrichtungen wie Theatern und Kinos und dem Verbot von Amateur- und Freizeitsport halten sich Zustimmung und Ablehnung bei den Befragten die Waage. Dass Schulen und Kitas weiterhin geöffnet bleiben, befürworten wiederum 86 Prozent der Deutschen.

Danach gefragt, ob die Einhaltung der Maßnahmen im Alltag Probleme bereiten, geben 85 Prozent der Bevölkerung an, sie hätten keine oder wenig Probleme damit. 14 Prozent der Befragten gaben an, damit große oder sehr große Probleme zu haben. Bei den unter 40-Jährigen sind es 23 Prozent, denen die Einhaltung große oder sehr große Probleme bereitet.

Ein Drittel der Bürger fühlt sich einsam

Auch die psychologischen Auswirkungen der Corona-Pandemie scheinen für die Mehrheit der Bürger noch beherrschbar. Der Aussage: "Seit Beginn der Corona-Pandemie fühle ich mich häufiger einsam als früher" stimmen aktuell 30 Prozent der Bürger eher zu - das sind sechs Prozentpunkte mehr als im Oktober. 70 Prozent stimmen dieser Aussage eher nicht zu.

Gleichzeitig hoffen die Deutschen offenbar mehrheitlich auf eine zeitliche Begrenzung der Corona-Beschränkungen auf den Monat November. Denn 59 Prozent - also rund sechs von zehn Bundesbürgern - begrüßen, wenn die Beschränkungen zu den Feiertagen wieder gelockert würden. 30 Prozent lehnen das ab. Gut jeder Zehnte tut sich schwer damit, ausgehend vom aktuellen Infektionsgeschehen Regelungen zu Weihnachten schon heute zu bewerten.

Untersuchungsanlage

Grundgesamtheit: Wahlberechtigte in Deutschland
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/ Dual Frame (Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 60:40)
Disproportionaler Ansatz (West/Ost 70:30)
Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI)***

Fallzahl: 1002 Befragte
Erhebungszeitraum: 2. bis 4. November 2020
Gewichtung: nach soziodemographischen Merkmalen
Schwankungsbreite: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte

Durchführendes Institut: Infratest dimap

* bei einem Anteilswert von fünf Prozent ** bei einem Anteilswert von 50 Prozent

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichteten die tagesthemen am 05. November 2020 um 22:30 Uhr.