Eine Familie geht nebeneinander in einer Unterkunft für Geflüchtete in Frankfurt a.M.

Zahlen für erstes Halbjahr 2024 Deutlich weniger Asylanträge in Deutschland

Stand: 06.07.2024 08:52 Uhr

Im ersten Halbjahr sind in Deutschland 20 Prozent weniger Asylanträge gestellt worden als im Vergleichszeitraum von 2023. Das zeigen laut einem Medienbericht Zahlen der europäischen Asylagentur. Dennoch bleibt Deutschland EU-Spitzenreiter.

Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist in den ersten sechs Monaten dieses Jahres deutlich zurückgegangen. Das berichtet die Welt am Sonntag unter Berufung auf bisher unveröffentlichte Zahlen der Asylagentur der Europäischen Union (EUAA).

Demnach seien mit 115.682 Asylanträgen 20 Prozent weniger Anträge gestellt worden als im ersten Halbjahr 2023. Trotz dieses Rückgangs bleibt Deutschland demnach aber weiterhin Spitzenreiter in der EU. Die meisten Asylanträge hierzulande stammten von Syrern (29 Prozent), Afghanen (18 Prozent) und Türken (10 Prozent).

Leichter Rückgang in der EU

In der Europäischen Union sowie in Norwegen und der Schweiz blieb die Zahl der Asylanträge mit 499.470 Anträgen hingegen nahezu stabil. Die EUAA verzeichnet dem Bericht zufolge gegenüber dem Vorjahreshalbjahr einen Rückgang von zwei Prozent - trotz der zuletzt verabschiedeten EU-Migrationsabkommen mit Tunesien und Ägypten.

2023 sind in der EU plus Schweiz und Norwegen insgesamt 1,14 Millionen Asylanträge eingereicht worden - so viele wie seit 2016 nicht mehr. Fast ein Drittel aller Anträge (351.000) wurde in Deutschland gestellt.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte im April erklärt, sie sehe erste Erfolge einer konsequenteren Asylpolitik. Bei Grenzkontrollen seien seit Oktober des vergangenen Jahres Hunderte Schleuser festgenommen und mehr als 17.000 unerlaubte Einreisen verhindert worden, erklärte sie.

Deutlich mehr Anträge in Griechenland

Spanien verzeichnete in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 87.700 Asylanträge, was einem Plus von zwei Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 entspricht. In Italien wurden von Januar bis Juli 32 Prozent mehr Anträge auf Asyl gestellt, insgesamt 81.108. In Frankreich waren es 77.474 Anträge (minus sechs Prozent) und in Griechenland 29.776 - ein Plus von 77 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die wenigsten Asylantragsteller gab es laut Welt am Sonntag in Ungarn (13), der Slowakei (79) und Malta (234).