Mehr als 1.000 Häuser beteiligt Moscheen öffnen ihre Türen
Traditionell wird am 3. Oktober auch der Tag der offenen Moschee gefeiert. Islamische Gotteshäuser öffnen ihre Türen für Interessierte. Einen prominenten Besucher wünschen sich die Veranstalter.
Der Tag der Deutschen Einheit ist zugleich der Tag der offenen Moschee: Bundesweit haben heute wieder viele islamische Gotteshäuser ihre Türen für Interessierte geöffnet. Insgesamt beteiligen sich mehr als 1.000 Moscheen. Das teilte der Koordinationsrat der Muslime (KRM) mit. Das wären mehr als ein Drittel aller Moscheen in Deutschland: Ihre Zahl wird auf 2.800 geschätzt. Die Veranstalter, zu denen der Zentralrat der Muslime und die Türkisch-Islamische Union Ditib gehören, rechnen mit mehr als 100.000 Besucherinnen und Besuchern. In diesem Jahr lautete das Motto "Das Gebet: besinnt, belebt, verbindet".
Zentralratspräsident wünscht sich Kanzlerbesuch
Der Präsident des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, forderte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, in eine Moschee zu kommen: "Es wäre schön, wenn nach Jahrzehnten dieser schönen und erfolgreichen Tradition als Zeichen der Anerkennung auch einmal der Bundeskanzler eine deutsche Moschee besuchen würde."
Ein Highlight ist laut Veranstaltern die Ausstellung "Moscheen in Europa" in der Wilmersdorfer Moschee. Das Gotteshaus wurde 1928 eröffnet und gilt als die älteste Moschee Deutschlands.
"Musliminnen und Muslime zeigen an diesem Tag ihre Verbundenheit mit Deutschland, es geht darum, miteinander ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen und vermeintlich Trennendes zu überwinden", sagte der Berliner Kultursenator Joe Chialo (CDU).
Ein Zeichen der Zugehörigkeit
Der Tag der offenen Moschee wird bereits seit 1997 jährlich ausgerichtet. Er soll dazu beitragen, Vorurteile abzubauen, wie es von islamischen Verbänden hieß. Dass der Tag der offenen Moschee am Tag der Deutschen Einheit stattfindet, ist kein Zufall. Islamverbände und Moscheegemeinden wollen damit ein Zeichen der Zugehörigkeit setzen.
In Deutschland leben nach Angaben der Deutschen Islamkonferenz etwa 5,5 Millionen Muslime. Ihr Bevölkerungsanteil beträgt damit rund 6,6 Prozent. Etwa die Hälfte von ihnen besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft. Der Gebetsruf des Muezzin ist mittlerweile bundesweit an vielen Orten erlaubt.