Günther zu Schwarz-Grün "Unsinnig, Koalitionsoptionen auszuschließen"
Schleswig-Holsteins Landeschef Günther hat seinen bayrischen Kollegen Söder scharf kritisiert. Der CDU-Mann sagte im Bericht aus Berlin, es sei falsch, eine schwarz-grüne Koalition im Bund auszuschließen. Söders Störfeuer sei nicht schlau.
Vor der Bundestagswahl im Februar rät der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther, keine Koalitionsoptionen auszuschließen. Der CDU-Mann widerspricht damit im ARD-Bericht aus Berlin klar dem bayrischen Landeschef Markus Söder.
Söder hat immer wieder betont, eine Koalition der Union mit den Grünen komme in der kommenden Legislaturperiode nicht in Frage. Zuletzt hatte er auf dem Rücksitz seines Dienstwagens ein Video aufgenommen, in dem er klar machte, dass es keine Regierungsbildung von CDU/CSU mit den Grünen und mit deren Kanzlerkandidaten Robert Habeck geben werde.
"Immer wieder Störfeuer" aus Bayern
Günther kritisierte in der Debatte um eine mögliche schwarz-grüne Koalition nach der Bundestagswahl Söders Äußerungen. "Selbstverständlich können wir mit allen demokratischen Parteien zusammenarbeiten. Das ist unser Grundsatz, und an den halten sich ja im Prinzip auch fast alle", sagte Günther.
Zu Söders Absage an Schwarz-Grün und Habeck meinte Günther: "Ich glaube, dass es Markus Söder eher ein bisschen weiterhin darum geht, selbst im Gespräch zu bleiben." Man habe schon zur Bundestagswahl 2021 gemerkt, dass es nicht schlau sei, wenn "aus Bayern immer wieder Störfeuer kommen".
Günther sagte: "Deswegen wäre es hilfreich, wenn Markus Söder weiterhin oder in Zukunft noch klarer selbst auch die Position vertritt, die eigentlich alle vertreten, die in der Union Verantwortung tragen."
"Vertrauensvolle Zusammenarbeit" von Schwarz-Grün
Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz von der CDU schließt eine Zusammenarbeit mit den Grünen nicht aus. Merz habe hier eine klare Haltung, sagte Günther: "Es wäre strategisch unsinnig, Koalitionsoptionen auszuschließen. Es wäre auch in der Sache falsch, das zu machen."
In Schleswig-Holstein arbeite man als CDU sehr gut mit den Grünen zusammen. Es sei eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Das beweise, dass "auch zwei Parteien, die sehr unterschiedlich in ihren Inhalten sind, trotzdem gut zusammenarbeiten können, wenn die handelnden Personen sich gegenseitig vertrauen." Das sei ein fundamentaler Unterschied zu dem, was man in den vergangenen Jahren auf Bundesebene erlebt habe.