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Krieg in Nahost ++ Biden und Netanyahu vereinbaren "engen Kontakt" ++

Stand: 10.10.2024 04:59 Uhr

US-Präsident Biden und der israelische Ministerpräsident Netanyahu haben vereinbart, in den kommenden Tagen "in engem Kontakt" zu bleiben. Nach syrischen Medienberichten fliegt Israel Luftangriffe auf Ziele in Syrien. Alle Entwicklungen im Liveblog.

Die UN-Sonderkoordinatorin für den Libanon hat ihre Forderung nach einer Waffenruhe zwischen Israel und der Schiitenmiliz Hisbollah erneuert. Ein von Frankreich und den USA initiierter Vorschlag für eine dreiwöchige Waffenruhe sei noch immer auf dem Tisch, sagte Jeanine Hennis-Plasschaert bei einer Videokonferenz aus Beirut. Eine Gefechtspause sei der einzige Weg, um "das kolossale menschliche Leid zu lindern, das sich aktuell vollzieht", die "humanitäre Krise katastrophalen Ausmaßes" anzugehen und ein Zeitfenster zu öffnen, in dem diplomatische Bemühungen Fuß fassen und Erfolg haben könnten.

Sie zeigte sich hoffnungsvoll, "dass Israel jetzt oder bald bereit sein wird, die vielen Aufrufe und Appelle für einen Waffenstillstand oder eine Waffenruhe zu unterstützen". Sie behaupte nicht, dass es einfach werde. Aber es müsse einen realistischen Fahrplan geben, um die Sicherheitsratsresolution aus dem Jahr 2006 umzusetzen, die den damaligen Krieg zwischen der Hisbollah und Israel beendet hatte.

Israel fliegt nach syrischen Medienberichten Luftangriffe auf Ziele in Syrien. Angriffe richteten sich gegen eine Industrieanlage in der Stadt Homs und ein militärisches Ziel in der Nähe von Hama, berichtet das syrische Staatsfernsehen. Nach Angaben der syrischen Behörden sei nur "geringer Sachschaden" entstanden. In Homs wurde eine Autofabrik getroffen, in der ein Feuer ausbrach. Auch aus der Stadt Daraa werden Explosionen gemeldet, deren Ursache noch untersucht wird.

Das israelische Sicherheitskabinett will heute einem Medienbericht zufolge über einen möglichen Vergeltungsschlag gegen den Iran beraten. Ministerpräsident Benjamin Netanyahu habe das Treffen anberaumt, berichtete das US-Nachrichtenportal Axios. Demnach benötigt der Regierungschef nach israelischem Recht für Entscheidungen zu weitreichenden Militäraktionen die Zustimmung des Sicherheitskabinetts.

Bei einem Messerangriff in der israelischen Stadt Chadera sind am Mittwoch nach Polizeiangaben mindestens sechs Menschen verletzt worden. Eines der Opfer sei lebensgefährlich und ein zweites schwer verletzt worden, erklärte ein Sprecher des Krankenhauses von Chadera. Die Polizei sprach von einer "Terrorattacke".

Wie die Sicherheitskräfte mitteilten, stach der Täter zur Mittagszeit in der zwischen Tel Aviv und Haifa gelegenen Küstenstadt an vier verschiedenen Orten auf Menschen ein. Er sei zunächst auf einem Motorrad geflohen und später "neutralisiert" worden, gab die Polizei an. Nach Angaben des israelischen Regierungssprechers David Mencer sind die Sicherheitskräfte nach dem Messerangriff weiterhin in "höchster Alarmbereitschaft".

Die USA erhöhen den Druck auf Israel, die humanitäre Lage im Gazastreifen zu verbessern. "Diese katastrophalen Bedingungen wurden bereits vor Monaten vorhergesagt und sind dennoch weiterhin ungelöst. Das muss sich jetzt ändern", sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield. "Wir fordern Israel auf, dringend Maßnahmen zu ergreifen."

In Bezug auf die jüngste israelische Anordnung, Zivilisten im nördlichen Gazastreifen erneut zur Evakuierung aufzufordern, sagte sie, dass diese in ihre Gemeinden zurückkehren sollten, um dort wieder aufzubauen. "Es darf keine demographischen oder territorialen Veränderungen im Gazastreifen geben, einschließlich Maßnahmen, die das Gebiet von Gaza verkleinern."

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen hochrangigen Funktionär der pro-iranischen Hisbollah in Syrien getötet. Die israelische Luftwaffe habe "Adham Dschahut, einen Terroristen Hisbollah-Terrorzelle 'Golan Terrorist Network' in Syrien" getroffen und "eliminiert", erklärte die israelische Armee am Mittwoch. Dschahut war demnach als Vermittler aktiv, der Informationen aus syrischen Regierungskreisen "an die Hisbollah weiterleitete". Der Angriff erfolgte demnach in der Gegend von Kuneitra im Südwesten Syriens nahe der Golanhöhen.

US-Präsident Joe Biden und der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu haben in ihrem Gespräch am Mittwoch vereinbart, in den kommenden Tagen "in engem Kontakt" zu bleiben. Das gab das Weiße Haus in Washington nach einem Telefonat der beiden Politiker bekannt. Angesichts der israelischen Militäroffensive im Libanon betonte Biden den Angaben zufolge gegenüber Netanyahu die "Notwendigkeit, den Schaden für Zivilisten so gering wie möglich zu halten, insbesondere in den dicht besiedelten Gebieten von Beirut".

Biden und Netanyahu hatten in den zurückliegenden sieben Wochen kein direktes Gespräch miteinander geführt.

US-Präsident Biden und Israels Premierminister Netanyahu besprechen sich zur Lage im Nahen Osten. Bei einem Messerangriff im israelischen Hadera sind nach Behördenangaben mindestens sechs Menschen verletzt worden. Die Entwicklungen vom Mittwoch zum Nachlesen.