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Nahost-Liveblog ++ Netanjahu: Vor Waffenruhe noch Details klären ++

Stand: 16.01.2025 02:52 Uhr

Israels Premier Netanjahu will erst nach abschließender Klärung von Details eine Erklärung zur Waffenruhe im Gazastreifen abgeben. Frankreichs Präsident Macron hat eine politische Lösung im Nahost-Konflikt gefordert. Die Entwicklungen im Liveblog.

Nach der Ankündigung einer Waffenruhe hat die israelische Armee nach Angaben des Zivilschutzes ihre Angriffe auf den Gazastreifen verstärkt. Bei schweren Bombardements vor allem in Gaza-Stadt seien am späten Mittwochabend 32 Menschen getötet worden, teilten Ärzte mit. Die Angriffe dauerten bis in die frühen Morgenstunden und zerstörten Häuser in Rafah im Süden, in Nuseirat im Zentrum und im Norden des Gazastreifens.

In sozialen Netzwerken rufen einige Bewohner des Gazastreifens die Palästinenser zu besonderer Vorsicht auf, da sie befürchten, dass Israel die Angriffe in den kommenden Tagen noch verstärken könnte, um vor dem Inkrafttreten der Waffenruhe seine Gewinne zu maximieren.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will erst nach abschließender Klärung von Details eine Erklärung zu der von Katar zuvor angekündigten Waffenruhe im Gazastreifen abgeben. An den letzten Einzelheiten des Abkommens werde derzeit noch gearbeitet, teilte das Büro des Regierungschefs am späten Abend mit.

Laut der israelischen Nachrichtenseite Ynet handelt es sich um technische Details wie der genauen Zusammensetzung der Häftlingsliste. Mit der Billigung durch das Sicherheitskabinett und der Regierung sei zu rechnen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eine politische Lösung in dem Konflikt zwischen Israel und Palästinensern gefordert. Nach fünfzehn Monaten "eines nicht zu rechtfertigenden Martyriums" gebe es nun riesige Erleichterung für die Menschen im Gazastreifen und Hoffnung für die Geiseln und ihre Familien.

Die Waffenruhe müsse unbedingt umgesetzt werden und dauerhaft gelten sowie zur Freilassung sämtlicher Geiseln führen, erklärte das französische Außenministerium. Es müsse auf die absolute humanitäre Notlage in Gaza reagiert und unverzüglich mit der Wiederaufbauarbeit begonnen werden. 

Saudi-Arabien hat die Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas begrüßt und zu einem Ende der "israelischen Aggression" im Gazastreifen aufgerufen. Das Außenministerium forderte den "vollständigen Rückzug der israelischen Besatzungstruppen" aus dem Gazastreifen "und allen anderen palästinensischen und arabischen Territorien und die Rückkehr der Vertriebenen in ihre Gebiete".

Israels Präsident Herzog hat das Kabinett dazu aufgerufen, die Vereinbarung mit der Hamas zu billigen. US-Präsident Biden bestätigte das Abkommen über die Waffenruhe im Gazastreifen - und versprach mehr Hilfen. Die Entwicklungen vom Mittwoch zum Nachlesen.