Krieg in Nahost ++ US-Plan für Waffenruhe im Libanon ++
Die US-Botschafterin im Libanon hat Medienberichten zufolge einen Vorschlag für eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Libanon vorgelegt. Kanada warnt vor katastrophalen humanitären Bedingungen im Gazastreifen. Die Entwicklungen im Liveblog.
US-Plan für Waffenruhe im Libanon
Die US-Botschafterin im Libanon hat Medienberichten zufolge einen Vorschlag für eine Waffenruhe zwischen den israelischen Streitkräften und der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah vorgelegt. Der Entwurf sei dem libanesischen Parlamentspräsidenten Nabih Berri übermittelt worden, berichtete der arabische Nachrichtensender Al Jazeera. Das Papier von Botschafterin Lisa Johnson enthalte eine Reihe von Vorschlägen, die noch weiter diskutiert werden müssten.
Laut einem Bericht der Jerusalem Post verlangt das israelische Militär unter anderem, auch zukünftig gegen die Hisbollah im Libanon vorgehen zu dürfen, um eine Wiederbewaffnung der Miliz zu verhindern. Das stößt in Beirut auf Ablehnung. "Es ist undenkbar, dass Israel zu jeder Zeit zuschlagen darf", zitierte die Zeitung einen libanesischen Funktionär.
Die mit dem Iran verbündete Hisbollah beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als einem Jahr mit Raketen. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.
Kanadas Außenministerin zeigt sich tief besorgt über die katastrophalen humanitären Bedingungen im Gazastreifen und warnt vor dem lebensbedrohlichen Ausmaß der akuten Unterernährung. Außenministerin Melanie Joly zitierte einen Bericht des Famine Review Committee vom 8. November, in dem festgestellt wurde, dass in den Gebieten im nördlichen Gazastreifen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Hungersnot herrscht oder unmittelbar bevorsteht. "Dies bedeutet, dass Zivilisten - Männer, Frauen und Kinder - sterben, weil nicht genügend humanitäre Hilfe nach Gaza gelangt", sagte sie in einer gemeinsamen Erklärung mit dem Minister für internationale Entwicklung, Ahmed Hussen. Der Ausschuss hatte zuvor festgestellt, dass 133.000 Menschen im Gazastreifen von einer katastrophalen Ernährungsunsicherheit betroffen sind.
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Zivilschutzzentrum in der Provinz Baalbek sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums mindestens zwölf Rettungskräfte getötet und drei verletzt worden. Der libanesische Zivilschutz erklärte, dass der Angriff am Donnerstag das Zentrum in der Stadt Duris völlig zerstört habe. Mehrere Einsatzkräfte seien in dem Gebäude gewesen, "bereit, Notrufe entgegenzunehmen und sofort einzugreifen, um Hilfe zu leisten". Die Rettungsarbeiten dauerten noch an, hieß es in der Erklärung. Die israelische Armee gab zunächst keinen Kommentar ab. Das libanesische Gesundheitsministerium nannte den Angriff "barbarisch" und wies darauf hin, dass dies der zweite Angriff auf eine medizinische Einrichtung innerhalb von zwei Stunden gewesen sei.
Im Südlibanon wurden nach Angaben des Ministeriums bei einem weiteren israelischen Angriff sechs Menschen getötet, darunter vier Sanitäter, die einem der schiitischen Hisbollah-Miliz nahestehenden Rettungsdienst angehörten. Am Donnerstag hatte es bereits Angriffe in der Provinz Baalbek-Hermel und im Südlibanon gegeben, bei denen den Angaben zufolge mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen sind. Seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 wurden nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums im Libanon 3386 Menschen getötet und 14 417 verwundet. Fast 1,2 Millionen Menschen mussten ihre Häuser verlassen.
Liveblog vom Donnerstag
Bei einem israelischen Angriff bei Damaskus gab es laut einer syrischen Nachrichtenagentur mindestens 15 Tote. Israels Militär hat binnen 24 Stunden mehr als 100 Ziele in Gaza und im Libanon bombardiert. Die Entwicklungen vom Donnerstag zum Nachlesen.