Liveblog zur Lage im Nahen Osten ++ Geisel-Angehörige fordern Ende des Kriegs ++
In Israel haben erneut Angehörige von Hamas-Geiseln für ein Ende des Kriegs demonstriert. Bei einem Angriff der Armee im Gazastreifen sind mindestens sieben Menschen getötet worden. Alle Entwicklungen im Liveblog.
Protest von Geisel-Angehörigen
Rund 2.000 Menschen haben vor dem israelischen Armeehauptquartier in Tel Aviv für die Freilassung der Geiseln und ein Ende des Kriegs gegen die Hamas demonstriert. Angehörige der von Islamisten in den Gazastreifen verschleppten Geiseln richteten laut Berichten wütende Appelle an den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu. Sie warfen dem Regierungschef vor, die Verhandlungen über die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas absichtlich zu verschleppen, um den Krieg im Gazastreifen weiterführen zu können.
Eine Einigung könne "jetzt" erzielt werden, sagte der Schauspieler Lior Ashkenazi vor den Protestierenden in Tel Aviv. Itzik Horn, dessen zwei Söhne seit mehr als 14 Monaten gefangengehalten werden, appellierte an die Regierung: "Beendet den Krieg, es ist an der Zeit zu handeln und alle nach Hause zu bringen."
Nach monatelangen erfolglosen Verhandlungen hatten sich die Vermittler Katar, USA und Ägypten zuletzt wieder vorsichtig optimistisch über eine mögliche Einigung zwischen Israel und radikalislamischen Hamas auf eine Waffenruhe und die Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen geäußert.
Tote bei Angriff im Gazastreifen
Israels Armee hat einem palästinensischen Bericht zufolge erneut ein früher als Schule genutztes Gebäude im Gazastreifen beschossen. Dabei habe es sieben Tote und mehrere Verletzte gegeben, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.
Demnach sollen in dem Gebäude in der Stadt Gaza Vertriebene untergebracht gewesen sein. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Israels Militär teilte auf Anfrage mit, dass sich in der ehemaligen Schule eine Kommandozentrale der Hamas befunden habe. Diese sei von Hamas-Terroristen genutzt worden, um Angriffe auf das israelische Militär und den israelischen Staat auszuführen.
Aktivisten: Viele israelische Angriffe in Syrien
Israel hat Angaben von Aktivisten zufolge binnen weniger Stunden mehr als 60 Angriffe auf militärische Ziele in Syrien ausgeführt. Die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte sprach von "61 Angriffen in weniger als fünf Stunden" am Samstagabend, unter anderem auf Tunnel, in denen sich Lager für ballistische Raketen befanden.
Die Beobachtungsstelle stützt sich auf ein Netz von Informanten, ihre Angaben lassen sich unabhängig kaum überprüfen. Seit dem Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Bashar al-Assad am vergangenen Sonntag hat Israel bereits Hunderte Angriffe gegen militärische Einrichtungen in dem Nachbarland ausgeführt; die Beobachtungsstelle sprach von insgesamt 446 Luftangriffen. In einem international kritisierten Schritt sind israelische Streitkräfte zudem in die Pufferzone zwischen Israel und Syrien auf den besetzten Golanhöhen vorgerückt.
Der Liveblog vom Samstag
Das war los im Nahen Osten am Samstag: