Zinssatz halbiert Italien muss viel weniger für Anleihen zahlen
Erfolg für Italiens neuen Ministerpräsidenten Monti: Bei der ersten Ausgabe von Staatsanleihen nach der Verabschiedung seines harten Sparpakets hat Italien klar weniger Zinsen zahlen müssen als zuletzt - der Satz halbierte sich von 6,5 auf 3,25 Prozent. Die Staatsverschuldung liegt bei 120 Prozent.
Nach der Verabschiedung der rigiden Sparpläne von Ministerpräsident Mario Monti muss Italien auf neue Staatsanleihen wesentlich weniger Zinsen zahlen als in den vergangenen Monaten. Bei der Ausgabe sechsmonatiger Anleihen im Umfang von neun Milliarden Euro ergab sich ein Zinssatz von gut 3,25 Prozent. Ende November hatte Italien noch rund 6,5 Prozent zahlen müssen, Ende Oktober waren es knapp 3,54 Prozent gewesen.
Weitere 1,733 Milliarden Euro brachte die Versteigerung zweijähriger Anleihen: Hier fiel der Zins von 7,8 auf 4,85 Prozent.
Monti hatte im November den früheren italienischen Regierungschef Silvio Berlusconi abgelöst. Sein vor wenigen Tagen verabschiedetes Sparpaket mit einem Volumen von etwa 20 Milliarden Euro sieht unter anderem eine Anhebung des Renteneintrittsalters, eine Erhöhung der Immobiliensteuer, die Einführung einer Luxussteuer sowie Maßnahmen gegen Steuerflucht vor. Vorgesehen ist außerdem eine Erhöhung der Mehrwertsteuer. Die Staatsverschuldung Italiens liegt bei rund 120 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts.
Die Versteigerung war zudem die erste nach der großzügigen EZB-Kreditvergabe. Diese hatte den europäischen Geschäftsbanken am 21. Dezember 490 Milliarden Euro für bis zu drei Jahre und zu niedrigen Zinsen geliehen.