Riesengewinn dank iPhone Apple steckt EU-Steuernachzahlung locker weg
Trotz einer riesigen EU-Steuernachzahlung und einer Schwäche im China-Geschäft verdient der Technologiekonzern Apple Milliarden. Besonders das wichtigste Apple-Produkt, das iPhone, verkauft sich weiter gut.
Der Verkaufserfolg der neuen Smartphone-Generation beschert Apple ein starkes Quartalsergebnis. Das im September vorgestellte iPhone 16 verkaufe sich bislang besser als die Vorgänger-Generation im Vorjahreszeitraum, sagte Konzernchef Tim Cook. "Wir haben einen guten Start hingelegt."
Der iPhone-Umsatz stieg mit dem Start des neuen Modells in den letzten Wochen des Quartals um 5,5 Prozent auf 46,2 Milliarden Dollar - der Umsatz sei in allen Weltregionen gestiegen, sagte Finanzchef Luca Maestri.
Das iPhone ist das mit Abstand wichtigste Produkt für Apple. Auch die Erlöse im Geschäft mit Mac-Computern und iPad-Tablets legten zu. Insgesamt stieg Apples Umsatz im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 94,9 Milliarden Dollar. Das ist mehr als Analysten erwartet hatten.
Schwäche in China
Der gesamte Umsatz in der Region China sank indes leicht auf 15 Milliarden Dollar. Dort leidet Apple unter harter lokaler Konkurrenz. Vor allem Huawei macht dem US-Konzern mit technisch hochwertigen Produkten das Leben schwer. Es bestehe das Risiko, dass dieser Abwärtstrend noch einige Zeit anhält, sagte Analyst Tom Forte von der Investmentbank Maxim. Alles hänge davon ab, wann die neuen "Apple Intelligence" genannten KI-Funktionen in diesem wichtigen Markt verfügbar seien.
Anders als andere Anbieter bündelt Apple seine KI nicht in einer separaten Software, sondern webt diese Technologie in Form neuer Funktionen in sein Betriebssystem ein. Deren Einführung erfolgt schrittweise. Deshalb befürchten Experten befürchten, dass einige Nutzerinnen und Nutzer den Wechsel auf die neue iPhone-Generation hinauszögern. So müssen sich beispielsweise europäische Anwender gedulden, bis mögliche Unvereinbarkeiten der Apple-KI mit hiesigen Technologie-Gesetzen geklärt sind.
Steuernachzahlung lässt Gewinn schrumpfen
Unter dem Strich verdiente Apple im abgelaufenen Quartal 14,7 Milliarden Dollar. Im Vorjahresquartal waren es noch fast 23 Milliarden Dollar gewesen. Eine Steuernachzahlung in Irland drückte das Quartalsergebnis um 10,2 Milliarden Dollar, sagte Finanzchef Maestri sagte. Apple hatte im September das jahrelange Verfahren gegen die EU-Kommission verloren. Dabei ging es insgesamt um einen Betrag von mehr als 14 Milliarden Dollar.