Krise im Sudan 13 Millionen Kinder brauchen Hilfe
Durch die Kämpfe im Sudan sind laut UNICEF Hunderte Kinder getötet worden. 13 Millionen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. "Die Folgen für die Kinder werden Tag für Tag verheerender", warnt das Hilfswerk.
Nach der erneuten Gewalteskalation im Land hat sich die Not der Kinder im Sudan dramatisch verschärft. Durch die Kämpfe zwischen den sudanesischen Streitkräften und den Rapid Support Forces (RSF) sind laut UN-Kinderhilfswerk UNICEF mindestens 13,6 Millionen Kinder auf lebensnotwendige humanitäre Hilfe angewiesen.
"Während der Konflikt im Sudan weiter wütet, werden die Folgen für die Kinder Tag für Tag verheerender", erklärte Adele Khodr, die UNICEF-Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika.
Hunderte Kinder durch Kämpfe getötet
Hunderte Kinder sind nach Angaben des Hilfswerks seit Mitte April durch die Gewalt im Sudan getötet worden. Zudem hätten Tausende Kinder in dem Konflikt zwischen Armee und Milizionären Verletzungen erlitten, sagte UNICEF-Sprecher James Elder in Genf. Er betonte, dass das gesamte Ausmaß der Gewalt gegen Kinder im Sudan nicht überschaubar sei.
Humanitäre Hilfe nur eingeschränkt möglich
Trotz einer brüchigen Waffenruhe, die am Montag um weitere fünf Tage verlängert wurde, ist die humanitäre Versorgung im Sudan nur eingeschränkt möglich. Viele Kinder und Familien seien noch immer von der Hilfe abgeschnitten, so das Kinderhilfswerk. Durch den erneuten Konflikt im Land rechnet die Organisation mit einem zusätzlichen Finanzbedarf an 253 Millionen US-Dollar (237 Millionen Euro). Davon könnte etwa die Behandlung von mehr als einer halben Million unterernährter Kinder bezahlt werden.
In dem nordostafrikanischen Land war ein lange schwelender Machtkampf am 15. April gewaltsam eskaliert. Die Armee unter dem Kommando von De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan kämpft gegen die paramilitärischen Einheiten der RSF seines ehemaligen Vizes Mohammed Hamdan Daglo. Die beiden Generäle hatten sich 2021 gemeinsam an die Macht geputscht, zerstritten sich später jedoch.