Biden nach Trumps Wahl "Niederlage bedeutet nicht, dass wir besiegt sind"
Erstmals nach der US-Wahl ist Noch-Präsident Biden vor die Presse getreten: Er akzeptiere die Wahl, die das Land gemacht habe. Man könne sein Land nicht nur lieben, wenn man gewinne, so der Demokrat.
Der amtierende US-Präsident Joe Biden hat einen "friedlichen und geordneten" Übergang zu seinem Nachfolger Donald Trump versprochen. "Das ist das, was das amerikanische Volk verdient", sagte er in seiner ersten Rede seit der Wahl vor dem Weißen Haus.
"Wir akzeptieren die Wahl, die das Land gemacht hat", so Biden weiter. "Man kann sein Land nicht nur lieben, wenn man gewinnt." Er hoffe, dass die Frage nach der Integrität des amerikanischen Wahlsystems endgültig aus der Welt geschafft werden könne. Es sei "ehrlich, fair und transparent. Was wir tun können, egal für wen man gestimmt hat, ist, einander nicht als Gegner zu sehen, sondern als amerikanische Mitbürger." Es sei notwendig, in der US-Politik "die Temperatur zu senken", sagte Biden in der Ansprache an die Nation.
Der Republikaner Trump hatte sich nach seiner Niederlage gegen Biden vor vier Jahren geweigert, das Ergebnis anzuerkennen. Er versuchte erfolglos, es vor Gerichten anzufechten, und blieb auch Bidens Amtseinführung fern. Auch im Wahlkampf hatte Trump immer wieder Zweifel daran gestreut, dass die Abstimmung korrekt ablaufen würde und die Demokraten beschuldigt, betrügen zu wollen.
"Aufgeben ist unverzeihlich"
Weiter bedankte sich der Demokrat für die vergangenen vier Jahre seiner Amtszeit und sprach von einer "historischen Präsidentschaft". "Nicht weil ich Präsident bin, sondern wegen dem, was wir erreicht haben." Die amtierende Regierung lasse die "stärkste Wirtschaft der Welt zurück". Nun sei er noch 74 Tage im Amt. "Lassen Sie uns jeden Tag nutzen. Rückschläge sind unvermeidlich, Aufgeben ist unverzeihlich", so Biden an die Anhänger der Demokraten gewandt. "Eine Niederlage bedeutet nicht, dass wir besiegt sind."
Biden warnte zuvor vor Trump
Trump hatte die Wahl am Dienstag gegen die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris nach einem erbittert geführten Wahlkampf gewonnen, in dem er mit Beleidigungen und menschenverachtenden Äußerungen das politische Klima immer weiter aufgeheizt hatte.
Biden hatte Trump als Gefahr für die US-Demokratie bezeichnet und vor dessen Rückkehr ins Weiße Haus gewarnt. Ende Juli gab der 81-Jährige seine eigene erneute Kandidatur auf, woraufhin seine Stellvertreterin Harris die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten übernahm. Bei der Wahl am Dienstag unterlag diese Trump klar.