Nordkorea Kim ruft zu verstärkten Kriegsvorbereitungen auf
Nordkoreas Machthaber Kim will offenbar die Kriegsvorbereitungen der Volksarmee intensivieren. Das berichteten Staatsmedien. "Feindselige Kräfte" planten eine militärische Konfrontation, so der Vorwurf.
Nordkorea will die Bereitschaft seiner Streitkräfte für einen Krieg auf der koreanischen Halbinsel offenbar verstärken. Die zentrale Militärkommission der Arbeiterpartei habe bei einer erweiterten Sitzung in Pjöngjang wichtige militärische Leitlinien für den Einsatz der Einheiten an der Frontline und eine vorausschauende Planung für neue Kriegsübungen beschlossen, berichteten die staatlich kontrollierten Medien. Machthaber Kim Jong Un habe eine entsprechende Anordnung unterschrieben, hieß es.
Kim habe die Situation auf der Halbinsel und ihrem Umfeld analysiert und sei dabei zu dem Ergebnis gekommen, "die Kriegsvorbereitungen der Volksarmee in offensiver Weise zu erhöhen". Ziel sei es, alle Arten des Angriffs der Feinde zu neutralisieren, sollte ein Krieg ausbrechen. Der Machthaber hatte den Staatsmedien zufolge über mehrere Tage hinweg Waffenfabriken im Land inspiziert. Dabei habe er eine Aufrüstung sowie Stärkung der Kriegsbereitschaft des Militärs in Aussicht gestellt.
Mehrfach Tests von atomwaffenfähigen Raketen
In den Berichten der Staatsmedien wurde "feindseligen Kräften" vorgeworfen, auf eine militärische Konfrontation mit Nordkorea hinzuarbeiten. Unter seinen Feinden versteht Nordkorea in erster Linie die USA und ihren Verbündeten Südkorea. Die USA und Südkorea haben in den vergangenen Monaten ihre Verteidigungszusammenarbeit intensiviert und gemeinsame Militärmanöver abgehalten.
Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea befinden sich zudem erneut auf einem Tiefpunkt: Nach einer beispiellosen Serie von Raketentests im vergangenen Jahr testete Nordkorea auch in diesem Jahr wieder mehrfach atomwaffenfähige Raketen. Kim strebt die Ausweitung der Waffenentwicklung an, darunter auch taktische Atomwaffen. Die selbsternannte Atommacht unterliegt wegen seines Atomwaffenprogramms strikten internationalen Sanktionen.
Militärparade am 9. September wohl im Gespräch
Bei der Sitzung in Pjöngjang entließ Kim den Berichten zufolge auch den bisherigen Chef des Generalstabs, Pak Su Il, und ersetzte ihn durch Ri Yong Gil. Auch seien Vorbereitungen für eine neue Militärparade zum 75. Gründungstag der Volksrepublik am 9. September besprochen worden.