Südkorea und USA beginnen Militärübung Nordkorea testet Marschflugkörper
Südkorea und die USA haben am Morgen mit ihren routinemäßigen Militärmanövern begonnen. Nordkorea, das darin eine Provokation sieht, feuerte Marschflugkörper von einem Kriegsschiff ab.
Bei einem großangelegten Training zwischen Südkorea und den USA wird erneut ein möglicher Angriff Nordkoreas in verschiedenen Varianten simuliert und darauf reagiert. Geprobt wird unter anderem auch, wie in Kriegszeiten auf Falschinformationen reagiert werden kann und wie Raketen rechtzeitig abgefangen werden können.
An den bis Ende des Monats dauernden Militärübungen sind Soldaten des Heeres, der Luftwaffe, der Marine und nach Angaben koreanischer Medien auch US-Raumfahrtkräfte beteiligt. Bei der Übung, die jährlich im Frühjahr und im Herbst stattfindet, sind dieses Mal auch neun Länder des UN-Kommandos dabei - darunter Großbritannien, Frankreich, Griechenland und die Philippinen.
Kim Jong-Un beaufsichtigte offenbar den Test
Nordkorea, das sich durch diese Übungen provoziert fühlt, reagierte zunächst mit dem Abschuss von Marschflugkörpern von einem Kriegsschiff aus. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA teilte mit, Staatschef Kim Jong-Un habe den Test beaufsichtigt. Weiter hieß es, man wollte so die "Kampffunktion des Schiffes" überprüfen und die Fähigkeit der Matrosen verbessern, eine "Angriffsmission im tatsächlichen Krieg" durchzuführen.
Mehrfach Raketen und Lenkflugkörper getestet
Nordkorea wirft Südkorea und den USA regelmäßig vor, mit ihren Übungen einen Angriff vorzubereiten - was von Seoul und Washington bestritten wird.
Nordkorea ist durch UN-Beschlüsse die Erprobung von ballistischen Raketen verboten, die - je nach Bauart - auch atomare Sprengköpfe tragen können. Tests von Marschflugkörpern unterliegen nicht den Sanktionen gegen Pjöngjang. Solche Waffen können aber ebenfalls für den Einsatz nuklearer Gefechtsköpfe genutzt werden. Nordkorea hat nach einer beispiellosen Raketentestserie im vergangenen Jahr auch in diesem Jahr wieder mehrfach Raketen und Lenkflugkörper getestet.
Mit Informationen von Kathrin Erdmann, ARD-Studio Tokio