US-Wahl 2024
Ankündigung von Trump Kennedy soll neuer US-Gesundheitsminister werden
Er ist vehementer Impfgegner und glaubt, dass WLAN Krebs verursacht: Robert F. Kennedy soll der neue Gesundheitsminister der USA werden. Einen Innenminister hat der designierte Präsident Trump auch bereits nominiert.
Der einstige US-Präsidentschaftsbewerber und erklärte Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. soll Gesundheitsminister in der künftigen US-Regierung werden. Das teilte der designierte Präsident Donald Trump auf den Online-Plattformen X und Truth Social mit. Kennedy werde "die Epidemie chronischer Krankheiten" beenden und Amerika wieder gesund machen, schrieb Trump. Viel zu lange seien die Bürger bei öffentlicher Gesundheit mit Täuschung und Desinformation konfrontiert gewesen. Belege für seine Behauptungen nannte Trump nicht.
Trump hatte bereits im Wahlkampf angekündigt, Kennedy mit einer Rolle in der Gesundheitspolitik zu betrauen. Er werde "die besten Köpfe" inklusive Kennedy mit der Verbesserung der Kindergesundheit beauftragen, hatte Trump gesagt. Ziel sei es, die Zahl der Krebs- und Depressionserkrankungen sowie Suizide von Kindern binnen vier Jahren zu halbieren. Trump sagte nicht, wie das erreicht werden soll.
Vertreter von Verschwörungstheorien
Kennedy hatte wenige Tage vor der Wahl kundgetan, dass Trump ihm die "Kontrolle" über das Gesundheitsministerium und das Agrarministerium zugesagt habe. Er wolle die Amerikaner unter anderem durch eine Abkehr vom flächendeckenden Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft gesünder machen, kündigte er an.
Immer wieder behauptet er auch, dass die Impfstoffe gegen Covid-19 gefährlich seien und bei Kindern zu Autismus führen könnten. Antidepressiva seien schuld an Schulmassakern, und WLAN verursache Krebs.
Von Bären und Würmern
Für Gesprächsstoff sorgte zudem diese abstruse Geschichte aus dem Sommer. Kennedy Jr. gab zu, vor zehn Jahren ein Schwarzbär-Junges im Central Park in New York entsorgt zu haben. Ein Auto vor ihm habe den Bären überfahren, Kennedy habe ihn dann nach eigener Aussage in seinen Kofferraum gelegt.
Er habe ihn erst zu Steaks verarbeiten wollen. Weil er dafür aber zu wenig Zeit hatte, habe er sich entschieden, den Bären im Central Park zu verscharren. Zusammen mit einem Fahrrad. Es sollte so aussehen, als hätte ein Fahrradfahrer das Tier überfahren.
Das hat in den USA Kopfschütteln verursacht. Für Schlagzeilen sorgten auch seine Äußerung, ein Wurm habe ein Teil seines Gehirns aufgegessen.
Aussichtslose Kandidatur
Der Anwalt, der einst als Umweltaktivist bekannt wurde, war bei der Präsidentenwahl zunächst als unabhängiger Bewerber angetreten, zog seine ohnehin aussichtslose Kandidatur dann aber zurück. Er wechselte ins Trump-Lager, dem er ansonsten wertvolle Stimmen hätte kosten können.
Der 70-Jährige stammt aus der prominenten Kennedy-Familie. Er ist der Neffe von Ex-Präsident John F. Kennedy. Er war jahrzehntelang Demokrat, entfernte sich dann aber zunehmend von der Partei. Der erklärte Impfgegner wird nicht nur von Demokraten, sondern auch von Mitgliedern seiner Familie häufig kritisiert wegen der Verbreitung von Verschwörungstheorien und Kontakten zu rechtsextremen Politikern.
Trumps Regierungsmannschaft nimmt Form an
Trump hatte nach seinem Wahlsieg vergangene Woche direkt damit begonnen, seine künftige Regierungsmannschaft aufzustellen. Auf einer Gala in seinem Anwesen Mar-a-Lago kündigte Trump zudem an, der republikanische Gouverneur des Bundesstaats North Dakota, Doug Burgum, solle Innenminister in seinem Kabinett werden. Burgum war im Wahlkampf als Trumps Vizepräsidentschaftskandidat im Gespräch gewesen, bevor der Ex-Präsident sich für J.D. Vance entschied.
An die Spitze des Verteidigungsministeriums will Trump den TV-Moderator Pete Hegseth setzen. Der ultraradikale ehemalige Kongressabgeordnete Matt Gaetz soll Justizminister werden. Die Gouverneurin von South Dakota, Kristi Noem, soll die Leitung des Heimatschutzministeriums übernehmen. Ministerposten müssen üblicherweise vom Senat bestätigt werden. Trump hat aber dafür geworben, dies mit einer Ausnahmeregelung zu umgehen.
Der Republikaner hat auch verschiedene Beraterposten oder hochrangige Jobs im Weißen Haus verkündet, die ohnehin keine Senatsbestätigung erfordern. Den Tech-Milliardär Elon Musk möchte er als externen Berater mit der Kürzung von Regierungsausgaben betrauen.
Mit Informationen von Nils Dampz