Krieg gegen die Ukraine ++ Scholz dämpft Hoffnung auf schnellen NATO-Beitritt ++
Bundeskanzler Scholz hat der Ukraine wenig Hoffnung auf einen schnellen NATO-Beitritt gemacht. Einem Medienbericht zufolge planen die Niederlande, der Ukraine weitere "Leopard 1"-Panzer zu kaufen. Die Entwicklungen vom Donnerstag zum Nachlesen.
- Scholz dämpft ukrainische Hoffnung auf schnellen NATO-Beitritt
- Die Niederlande wollen weitere "Leopard"-Panzer für die Ukraine kaufen
- NATO-Chef Stoltenberg plant Türkei-Reise
- Ukrainischer Präsident Selenskyj beim Europa-Gipfeltreffen eingetroffen
- Angriff auf russische Grenzregion Belgorod
- Tote bei neuem Angriff auf Kiew
- Außenminister des Ostseerates beraten Ukraine-Krieg
Ende des Liveblogs
Für heute beenden wir unseren Liveblog zum Krieg gegen die Ukraine. Wir danken herzlich für Ihr Interesse.
Putin erhält Einladung zu Gipfeltreffen in Südafrika
Trotz eines internationalen Haftbefehls ist der russische Präsident Wladimir Putin zu einem Gipfel der aufstrebenden Schwellenländer nach Südafrika eingeladen worden. Alle fünf Staatschefs der Brics-Mitglieder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika hätten eine Einladung zu einem geplanten Gipfel vom 22. bis 24. August in Johannesburg erhalten, sagte Südafrikas Außenministerin Naledi Pandor bei einem Treffen der Brics-Außenminister im Kapstadt.
Das Gipfeltreffen ist in diesem Jahr von besonderer politischer Brisanz. Im März erließ der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag einen Haftbefehl gegen Putin. Südafrika, das die Statuten des IStGH unterzeichnet hat, wäre verpflichtet, den russischen Präsidenten bei der Einreise in Südafrika festzunehmen. Bislang äußerte sich Südafrika nicht klar zum Verfahren, sollte Putin tatsächlich anreisen.
Moskau meldet mehr als 50 tote Kämpfer im Grenzgebiet bei Belgorod
Russlands Militär hat bei neuen Angriffen von ukrainischer Seite im eigenen Grenzgebiet bei Belgorod nach offiziellen Angaben aus Moskau erneut mehr als 50 Kämpfer sowie Panzertechnik und Militärgerät vernichtet. Das "Kiewer Regime" habe die Stadt Schebekino, wo auch ein Grenzübergang für Fahrzeuge liegt, beschossen, teilte das Verteidigungsministerium am Abend in Moskau mit. Am Nachmittag hatte das Ministerium mitgeteilt, einen Durchbruch von Kämpfern verhindert zu haben.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Scholz dämpft Hoffnung der Ukraine auf schnellen NATO-Beitritt
Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine wenig Hoffnung auf eine schnelle Einladung zum NATO-Beitritt gemacht. Nach dem Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Moldau sagte Scholz, dass eine zügige Aufnahme des Landes selbst nach einem Ende des russischen Angriffskrieges nicht garantiert sei. "Es gibt sehr klare Kriterien für die Mitgliedschaft", sagte Scholz. Ihm zufolge gehört dazu auch, dass ein Land keine Grenzkonflikte habe. Zur Frage möglicher anderer Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach einem Kriegsende sagte Scholz, diese müssten so beschaffen sein, dass die Ukraine Sicherheit vor der Gefahr eines Angriffs habe und gleichzeitig stabilisiert werde. Zudem müssten die Sicherheitsgarantien nicht nur von der Ukraine, sondern auch von allen anderen ernst genommen werden. Konkreter wurde Scholz nicht.
Niederlande wollen Ukraine Dutzende "Leopard"-Panzer kaufen
Die Niederlande wollen einem Medienbericht zufolge Dutzende weitere "Leopard 1"-Panzer für die Ukraine kaufen. Das berichtete die niederländische Presseagentur ANP unter Berufung auf Quellen. Es hieß, die niederländische Regierung wolle die Panzer von einem Schweizer Unternehmen kaufen, was eine Genehmigung der Schweizer Regierung erfordern würde. Das niederländische Verteidigungsministerium lehnte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters eine Stellungnahme ab.
USA schließen für Ukraine Vertrag mit Starlink
Die US-Regierung hat mit dem Satelliten-Internetdienst Starlink des Unternehmers Elon Musk einen Vertrag zur Unterstützung der Ukraine abgeschlossen. Das teilte das Verteidigungsministerium in Washington mit. "Wir arbeiten weiterhin mit einer Reihe von globalen Partnern zusammen, um sicherzustellen, dass die Ukraine über die robusten Satelliten- und Kommunikationskapazitäten verfügt, die sie benötigt", hieß es in einer Mitteilung. "Die Satellitenkommunikation ist ein wichtiger Bestandteil des ukrainischen Kommunikationsnetzes, und das Ministerium hat mit Starlink einen Vertrag über diese Art von Dienstleistungen abgeschlossen."
Musk stellt der Ukraine bereits seit einem Jahr Satellitensysteme zur Verfügung - finanziert durch unter anderem private Spenden. Diese werden etwa für die Kommunikation auf dem Schlachtfeld verwendet.
BRICS-Außenminister sprechen über Ukraine-Konflikt
Außenminister der BRICS-Staaten sind zu einem Treffen nach Südafrika gereist. Auf der Agenda des Treffens der Vertreter Brasiliens, Russlands, Indiens, Chinas und Südafrikas stand zum Auftakt ein Meinungsaustausch über wichtige geopolitische Fragen, darunter der Krieg in der Ukraine, wie der südafrikanische BRICS-Botschafter Anil Sooklal sagte. An dem Treffen wollte auch der russische Außenminister Sergej Lawrow teilnehmen.
Die BRICS-Staaten sind ein Wirtschaftsblock von fünf aufstrebenden Schwellenländern. Ihre Haltung zum Krieg in der Ukraine unterscheidet sich von der des Westens. So bezeichnete Sooklal vor dem Treffen die Militärhilfe des Westens an die Ukraine als eines der Dinge, das den Konflikt anheize. Damit werde "das Problem nicht gelöst". Deshalb forderten die BRICS-Staaten, nach einer friedlichen Lösung zu suchen. Zu einem geplanten Gipfel im August wurde auch der russische Präsident Wladimir Putin eingeladen - trotz internationalem Haftbefehl.
Wohnung im Nord-Stream-Verfahren durchsucht
Im Zuge der Nord-Stream-Ermittlungen hat das Bundeskriminalamt eine Wohnung in Deutschland durchsucht und eine Frau befragt. Die Zeugin ist offenbar die ehemalige Lebensgefährtin eines ukrainischen Tatverdächtigen. Den Artikel dazu lesen Sie hier:
Mehrheit der Deutschen gegen Kampfflugzeug-Lieferungen
Knapp zwei Drittel der Deutschen sind laut des ARD-DeutschlandTrends gegen deutsche Lieferungen von Kampfflugzeugen an die Ukraine. 64 Prozent sprachen sich demnach dagegen aus. Knapp drei von zehn Deutschen (28 Prozent) waren derweil für eine Kampfflugzeug-Lieferung Deutschlands (+5 im Vgl. zu Februar). 8 Prozent trauen sich in dieser Frage keine Aussage zu.
Insgesamt bewertete eine relative Mehrheit (43 Prozent) die derzeitige Unterstützung der Ukraine mit Waffen als angemessen. Mehr als einem Drittel (37 Prozent) geht sie hingegen zu weit - der bislang höchste Wert in dieser Frage im ARD-DeutschlandTrend. Für 14 Prozent geht die Unterstützung mit Waffen nicht weit genug.
Ukrainische Region verbietet mit Moskau verbundene Kirche
Die westukrainische Region Transkarpatien will alle mit Moskau in Verbindung stehenden Religionsgemeinschaften verbieten. Das Regionalparlament in Uschhorod an der Grenze zur Slowakei stimmte der Nachrichtenagentur KNA zufolge dafür, in Transkarpatien "Aktivitäten religiöser, kirchlicher, öffentlicher und anderer Organisationen" zu untersagen, "die mit dem Aggressorland Russische Föderation zusammenarbeiten oder mit ihm verbunden sind".
Auf der Internetseite des Gremiums wurde zu der Nachricht ein mit zwei roten Balken durchgestrichenes Foto veröffentlicht, das den orthodoxen Moskauer Patriarchen Kyrill I. und Kreml-Chef Wladimir Putin zeigt. Die Entscheidung betrifft laut der Nachrichtenagentur Ukrinform mehr als 600 Pfarreien der lange zum Moskauer Patriarchat gehörenden Ukrainischen Orthodoxen Kirche (UOK).
EU-Parlament stimmt für stärkere Rüstungsproduktion
Das Europäische Parlament hat mit breiter Mehrheit für eine Steigerung der europäischen Produktion von Munition und Flugkörpern gestimmt. Die Abgeordneten votierten in Brüssel mit 446 gegen 67 Stimmen bei 112 Enthaltungen für den entsprechenden Gesetzesentwurf. Die Maßnahmen, einschließlich einer Finanzierung in Höhe von 500 Millionen Euro, zielen darauf, die Lieferung von Munition und Flugkörpern an die Ukraine zu beschleunigen und den Mitgliedstaaten zu helfen, ihre Arsenale aufzustocken.
NATO diskutiert Format für engere Zusammenarbeit mit Ukraine
In der NATO wird angesichts des Beitrittswunsches der Ukraine über ein neues Format für die Zusammenarbeit in der vermutlich noch langen Übergangszeit nachgedacht. Man habe darüber diskutiert, die bestehende NATO-Ukraine-Kommission zu einem neuen NATO-Ukraine-Rat aufzuwerten, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg nach dem Außenminister-Treffen in Oslo. Ein solches gemeinsames Beratungsforum wäre ein wichtiger Schritt, um mit der Ukraine auf Augenhöhe Schlüsselfragen der Sicherheit diskutieren zu können.
Bislang 750 Verletzte aus Kriegsgebieten in Deutschland behandelt
Deutschland hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs 750 Verletzte aus der Ukraine und angrenzenden Staaten zur medizinischen Behandlung aufgenommen. Die zum Teil sehr schwer verletzten und verwundeten Menschen seien aus dem Kriegsgebiet ausgeflogen worden, "damit sie bei uns die bestmögliche medizinische Behandlung erhalten", erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser.
In der EU und weiteren unterstützenden Staaten seien insgesamt bislang rund 2250 Patientinnen und Patienten aus der Ukraine aufgenommen worden. Deutschland habe dabei vor Norwegen (rund 250), Polen und Spanien (beide rund 230) die meisten Verletzten übernommen, erklärte das Innenministerium weiter.
Blinken kündigt "robustes" NATO-Paket für Ukraine an
US-Außenminister Antony Blinken hat umfassende Maßnahmen zur Unterstützung der Ukraine auf dem NATO-Gipfel am 11. und 12. Juli in Vilnius angekündigt. Es werde "ein robustes Paket an politischer und militärischer Unterstützung" geben, sagte Blinken zum Abschluss von Beratungen der NATO-Außenminister in Oslo. Es sei wichtig, die Ukraine an NATO-Standards heranzuführen, dies betreffe vor allem die militärische Interoperabilität.
Pistorius bei Ukraine-Bitte um Marschflugkörper weiter zurückhaltend
Verteidigungsminister Boris Pistorius ist dem Wunsch der Ukraine nach der Lieferung von Marschflugkörpern vom Typ "Taurus" nicht weiter entgegengekommen. "Wir sind da sehr zurückhaltend, das habe ich immer deutlich gemacht. Und an der Auffassung hat sich bislang auch nichts geändert", sagte er bei einem Besuch im Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr in Köln.
In der Sache gebe es noch keine Entscheidung, sagte er. Die Ukraine hatte Deutschland um die Lieferung von "Taurus"-Marschflugkörpern gebeten. Eine entsprechende Anfrage der ukrainischen Seite war nach Angaben des Verteidigungsministerium vom vergangenen Freitag dort eingegangen.
Papst spricht mit Brasiliens Präsident Lula über Ukraine-Krieg
Papst Franziskus hat sich mit dem brasilianischen Präsidenten Lula da Silva über Wege zu einer friedlichen Lösung im Krieg gegen die Ukraine ausgetauscht. In einem Telefonat am Mittwoch dankte der Politiker dem Papst für dessen Einsatz in dem Konflikt, wie das Online-Portal "Vatican News" nun berichtete. Sowohl Lula als auch Franziskus versuchen seit Monaten, zwischen Moskau und Kiew zu vermitteln.
Einigkeit zum NATO-Beitritt der Ukraine
Alle NATO-Staaten sind sich nach Angaben von Generalsekretär Jens Stoltenberg einig, dass die Ukraine dem Bündnis beitreten wird. Zuvor müsse aber sichergestellt werden, dass die Ukraine den russischen Angriffskrieg überlebe und als Gewinnerin daraus hervorgehe, sagte Stoltenberg zum Abschluss von Beratungen der NATO-Außenministerinnen und Außenminister in Oslo. Zudem müsse die Allianz darauf vorbereitet sein, die Sicherheit der Ukraine nach einem Ende des Kriegs garantieren zu können.
Selenskyj bittet auf Europagipfel um "Patriot"-Raketen und Kampfjets
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat seine Verbündeten beim Europagipfel in Moldau eindringlich um Unterstützung mit modernen Kampfjets und "Patriot"-Abwehrraketen gebeten. Bei der militärischen Unterstützung der Ukraine komme es nun auf zwei Komponenten an: "eine 'Patriot'-Koalition, die der russischen Erpressung durch ballistische Raketen ein Ende setzt, und eine Koalition moderner Kampfflugzeuge, die beweist, dass Terror gegen unsere Bürger keine Chance hat", sagte Selenskyj in der Auftaktsitzung des Gipfels der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) vor fast 50 Staats- und Regierungschefs auf Schloss Mimi in Bulboaca.
Nach Raketenangriff: Kiew ermittelt zu verschlossenem Schutzkeller
Nach einem russischen Raketenangriff mit mehreren Toten laufen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew Ermittlungen zu einem offenbar verschlossenen Luftschutzkeller. Er habe das Präsidialamt gebeten, den Leiter des betroffenen Stadtteils Desnjanskyj, Dmytro Ratnikow, für die Dauer der Untersuchungen von seinem Posten freizustellen, schrieb Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram.
In Desnjanskyj war in der Nacht ein Krankenhaus beschossen worden. Der Mann einer getöteten Frau beklagte später, dass die Menschen den russischen Raketen schutzlos ausgeliefert gewesen seien, weil sie gegen die Türen des Bombenschutzkellers gehämmert hätten, ihnen aber niemand aufgemacht habe. Klitschko kündigte außerdem an, auch in allen anderen Kiewer Bezirken die Schutzräume überprüfen zu lassen.
Prigoschin: Wagner-Söldner ziehen am 5. Juni aus Bachmut ab
Die letzten Söldner der Wagner-Gruppe werden sich ihrem Chef Jewgeni Prigoschin zufolge am 5. Juni aus Bachmut zurückziehen. Bislang war von einer Übergabe an die russische Armee bis zum 1. Juni die Rede. Für einen weiteren Einsatz der Wagner-Söldner stellte Prigoschin Bedingungen. Sie würden nur weiter kämpfen, wenn sie einen eigenen Abschnitt der Front erhielten, der nicht dem Kommando des russischen Militärs unterstünde.
Kreml: Russland verhinderte ukrainischen Grenzübertritt
Der Darstellung des russischen Verteidigungsministeriums zufolge hat Russland drei ukrainische Angriffe auf die Grenzregion Belgorod abgewehrt. Russische Soldaten hätten angeblich verhindert, dass ukrainische Truppen die Grenze überschritten, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Tass das Ministerium. Die ukrainischen Soldaten seien zurückgedrängt worden. Eine Bestätigung aus Kiew gibt es dafür nicht.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Scholz stellt der Ukraine Sicherheitsgarantien in Aussicht
Bundeskanzler Olaf Scholz hat der Ukraine Sicherheitsgarantien in Aussicht gestellt. "Wir haben immer gesagt, dass es auch für eine Friedensordnung nach dem Krieg Garantien geben muss, und da wird Deutschland einen Beitrag leisten", sagte Scholz beim Europagipfel in Moldau. Wie diese Garantien konkret aussehen könnten, sei noch zu klären, fügte er hinzu.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte auf dem Gipfel, die Zukunft seines Landes in der EU und Sicherheitsgarantien seien sehr wichtig. Letzteres gelte auch für das Nachbarland Moldau wegen möglicher weiterer Aggressionen Russlands. Außerdem sei die Ukraine "bereit, in der NATO zu sein", so Selenskyj.
Moskau: Westen zieht Moldau in den Ukraine-Konflikt hinein
Russland hat sich angesichts des Europa-Gipfeltreffens in der Ex-Sowjetrepublik Moldau verärgert gezeigt. "Die Ukraine ist zu einem Brückenkopf des Kriegs gegen Russland (...) geworden", sagte Russlands Geheimdienstchef Alexander Bortnikow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Dann fügte er hinzu: "Der Westen drängt Moldau aktiv zu einer Teilnahme am ukrainischen Konflikt."
Die kleine Republik Moldau hat sich unter der Führung ihrer proeuropäischen Präsidentin Maia Sandu seit Beginn von Russlands Kriegs klar auf die Seite des angegriffenen Nachbarn Ukraine gestellt. Ebenso wie die Ukraine ist auch Moldau seit einem Jahr EU-Beitrittskandidat. Sandu beklagte zuletzt immer wieder Einmischung und geplante Umsturzversuche durch russische Geheimdienste in ihrem Land.
Russland will größere IAEA-Mission in Saporischschja zulassen
Russland hat sich zu einer Erweiterung der Beobachtermission der Internationalen Atomenergiebehörde (IEAA) im von russischen Truppen besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja bereit erklärt. Der Chef der nationalen Atombehörde Rosatom, Alexej Lichatschow, versprach nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Interfax, "alle Handlungen" des IAEA-Generaldirektors Rafael Grossi zu unterstützen. Dazu gehöre auch ein möglicher abermaliger Besuch Grossis im größten europäischen AKW.
Grossi hatte sich im UN-Sicherheitsrat in New York einmal mehr besorgt über die Sicherheit des Kraftwerks geäußert. Er rief beide Kriegsparteien auf, einen abermaligen Beschuss der Nuklearanlage zu vermeiden. Die externe Stromversorgung sei zu gewährleisten, das Werk müsse vor Sabotageakten geschützt werden.
Scholz und Macron sollen Selenskyj in Moldau treffen
Bundeskanzler Olaf Scholz und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sollen beim Europagipfel in Moldau den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen. Das berichtet die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf die deutsche Delegation. Für Scholz und Selenskyj ist es die dritte persönliche Begegnung innerhalb von drei Wochen: Mitte Mai war der ukrainische Staatschef zum ersten Mal seit Beginn des russischen Angriffskriegs in Berlin, wenige Tage später sah er Scholz beim G7-Gipfel in Japan.
Gouverneur: Wohngebäude nach Angriff in Belgorod in Brand
Nach Angaben des Gouverneurs ist bei einem Angriff auf die russische Grenzregion Belgorod ein Wohngebäude in Brand geraten. Das Gebäude der Stadtverwaltung sei ebenfalls beschädigt worden, sagte Wjatscheslaw Gladkow der Nachrichtenagentur Reuters zufolge. Es habe einen Verletzten gegeben. Zuvor hatte er von bis zu acht Verletzten gesprochen.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Selenskyj fordert in Moldau mehr Militärhilfen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei dem Europa-Gipfeltreffen in Moldau weitere militärische Unterstützung gegen Russland gefordert. Nach einer Serie von Luftangriffen auf Kiew drängte er die Partner zur Lieferung von "Patriot"-Luftabwehrsystemen und spielte auf die geplante Kampfjet-Koalition an. Er forderte zudem einen schnellen NATO-Beitritt seines Landes.
Selenskyj traf als erster zu dem Gipfel südöstlich von Moldaus Hauptstadt Chisinau ein, nur rund 20 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Die Ukraine stehe "Schulter an Schulter" mit Moldau und den anderen Ländern Europas, betonte Selenskyj.
Baerbock hofft auf baldiges türkisches Ja zu Schwedens NATO-Beitritt
Außenministerin Annalena Baerbock hat nach der Wiederwahl des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan eine schnelle Zustimmung des Landes zur Aufnahme Schwedens in die NATO angemahnt. In diesen Zeiten sei das Allerwichtigste "Verlässlichkeit, dass das gegebene Wort gilt", sagte die Grünen-Politikerin bei einem Treffen der NATO-Außenminister in Oslo. Alle NATO-Mitgliedstaaten hätten Finnland und Schweden das Wort gegeben, dass sie Mitglieder der Verteidigungsallianz werden. "Dieses Wort gilt, und darauf müssen wir uns gegenseitig als Partner in einem Verteidigungsbündnis verlassen können", sagte Baerbock.
Stoltenberg will in Ankara für Schwedens NATO-Beitritt werben
NATO-Chef Jens Stoltenberg hat angekündigt, Ankara "in naher Zukunft" zu besuchen, um Schwedens Beitrittsantrag nach der Wiederwahl des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan voranzutreiben. "Ich bin natürlich zuversichtlich, dass Schweden Mitglied wird, und dann arbeiten wir daran, dass das so schnell wie möglich geschieht", sagte Stoltenberg am Rande eines informellen NATO-Außenministertreffens in Oslo.
Schweden hatte gemeinsam mit Finnland infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine entschieden, einen Antrag auf eine NATO-Mitgliedschaft zu stellen. Finnland wurde bereits am 4. April als 31. Mitglied aufgenommen. Für den Beitritt Schwedens fehlen bislang noch die Zustimmungen der Türkei und Ungarns.
Baerbock warnt Russland vor "Spiel mit Horrorszenarien"
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin vor versuchter nuklearer Einschüchterung gewarnt und dabei auch Chinas Rolle hervorgehoben. "Das zynische Spiel des russischen Präsidenten ist es ja, mit immer neuen Horrorszenarien zu drohen", sagte Barbock am Rande des informellen NATO-Außenministertreffens in Oslo.
Viele Staaten, einschließlich "China als Sicherheitsratsmitglied" hätten jedoch "gegenüber Russland deutlich gemacht, dass man mit diesen Horrorszenarien nicht spielen darf", sagte die Außenministerin. Nicht nur die NATO-Mitglieder, sondern die gesamte Weltgemeinschaft hätten "in den letzten 450 Tagen" seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine "deutlich gemacht, dass wir uns auf so ein zynisches Spiel nicht einlassen", sagte Baerbock. Stattdessen stünde die Gemeinschaft zur regelbasierten internationalen Ordnung, "gerade im Hinblick auf das Verbot des Einsatzes von Nuklearwaffen".
Polen schließt Grenze für Laster aus Belarus und Russland
Polen hat die östliche EU-Außengrenze zu Belarus für Lastwagen aus dem Nachbarland und Russland geschlossen. Das von der Regierung in Warschau verkündete Verbot mit Wirkung vom 1. Juni trat in der vergangenen Nacht in Kraft, wie die polnische Nachrichtenagentur PAP meldete. Es gilt für Lastwagen, Zugmaschinen und Gespanne mit Anhänger oder Sattelauflieger, die in einem der beiden Länder registriert sind.
Russland führt - mit Unterstützung aus Belarus - seit mehr als 15 Monaten Krieg gegen die Ukraine. Polen gehört zu den wichtigsten Unterstützern der Ukraine. Das polnische Innenministerium hatte die Einschränkungen für den Güterverkehr zu Beginn der Woche angekündigt.
Baerbock: Nicht "mitten im Krieg" über NATO-Mitgliedschaft sprechen
Die Tür der NATO für weitere Mitglieder steht nach den Worten von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock grundsätzlich offen. Dies gelte vor allem für Schweden und auch für die Ukraine, sagte Baerbock vor Beratungen der Außenministerinnen und Außenminister der Allianz in Oslo.
Mit Blick auf die Ukraine betonte sie aber: "Zugleich ist auch klar, dass wir mitten in einem Krieg nicht über eine neuere Mitgliedschaft sprechen können."
Selenskyj zu Europa-Gipfeltreffen in Moldau eingetroffen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nimmt persönlich am Gipfeltreffen der neuen Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) in Moldau teil. Selenskyj wurde in Bulboaca von Moldaus Präsidentin Maia Sandu begrüßt.
Schweden: Befinden uns bei NATO-Beitritt auf der Zielgeraden
Schweden befindet sich im Ringen um einen NATO-Beitritt nach den Worten von Außenminister Tobias Billström auf der Zielgeraden. "Das ist kein Sprint, sondern ein Marathon, und wir sehen das Ende davon", sagte Billström vor Beratungen der NATO-Außenminister in Oslo. Sein Land erfülle alle Voraussetzungen für die Aufnahme in die transatlantische Allianz. Die Türkei und auch Ungarn müssten den Beitritt nun ratifizieren, fordert Billström.
Estland: Ukraine "sehr klaren Weg" zum NATO-Beitritt aufzeigen
Der Ukraine sollte ein "sehr klarer Weg" zu einem NATO-Beitritt aufgezeigt werden, sagte der estnische Außenminister Margus Tsahkna während eines zweitägigen Treffens der NATO-Außenminister in Oslo.
Stoltenberg: Russland hat kein Veto-Recht bei NATO-Beitritten
Russland habe kein Veto-Recht bei der Frage der Aufnahme neuer NATO-Mitglieder, erklärte der Generalsekretär des westlichen Militärbündnisses, Jens Stoltenberg, vor Beratungen der Außenminister in Oslo.
Alle NATO-Mitglieder seien sich einig, dass die Ukraine in das Bündnis aufgenommen werden müsse. Wenn der Krieg in der Ukraine beendet sei, müsse sichergestellt werden, dass es nicht mehr zu russischen Aggressionen kommen könne.
Angriff auf russische Grenzregion Belgorod
In der westrussischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine sind nach Angaben der Behörden mindestens fünf Menschen durch intensiven Beschuss verletzt worden. Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow berichtete, dass sich die Kleinstadt Schebekino unter "nicht endendem Feuer" der ukrainischen Streitkräfte befinde. Sowohl das Zentrum als auch Randbezirke seien seit Mitternacht mit "Grad"-Mehrfachraketenwerfern aus sowjetischer Produktion beschossen worden.
Von ukrainischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung. Die Angaben aus dem Kriegsgebiet lassen sich von unabhängiger Seite in vielen Fällen kaum überprüfen.
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
NATO-Außenminister sprechen über Stärkung des Verteidigungsbündnisses
Die Außenminister der NATO-Mitgliedstaaten setzen am Morgen ihr informelles Treffen im norwegischen Oslo fort. Gegen 09.00 Uhr sind gemeinsame Erklärungen von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg und US-Außenminister Antony Blinken geplant. Anschließend treffen sich die Außenminister des Bündnisses zu Gesprächen, an denen auch NATO-Beitrittskandidat Schweden teilnehmen soll.
Zum Abschluss gibt Stoltenberg gegen 13.00 Uhr eine Pressekonferenz. Thema ist nach Angaben von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) unter anderem eine Stärkung der "Verteidigungs- und Abschreckungsfähigkeit" des Bündnisses.
Schmid: Russland schottet sich immer mehr ab
Russland isoliert sich nach Ansicht von SPD-Außenpolitiker Nils Schmid zunehmend. "Russland schottet sich bewusst immer weiter ab, was wir auch durch die Internetzensur erleben", sagt Schmid der Nachrichtenagentur Reuters mit Blick auf die neue Obergrenze von 350 Vertretern Deutschlands in Russland. Die von der Bundesregierung daraufhin angeordneten Einschränkungen seien sehr schmerzvoll, aber angemessen.
Die Begrenzung auf 350 russische Personen und die Schließung der meisten Konsulate in Deutschland sei wechselseitig. "Aber sie trifft Russland besonders hart, weil das Land immer sehr viel Personal nach Deutschland entsandt hatte - viele auch unter einem Vorwand, um Spionage betreiben zu können."
Außenminister des Ostseerates beraten Ukraine-Krieg
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) empfängt die Außenminister des Ostseerats in Wismar. Zentrale Themen des zweitägigen Treffens sollen neben dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine der Ausbau der Offshore-Windkraft und die Bergung von Munitionsaltlasten vom Grund der Ostsee sein.
Moldau-Gipfel: 50 Länder demonstrieren Einigkeit
"Moldau ist nicht allein" - unter diesem Motto steht ein Gipfeltreffen, zu dem heute die Staats- und Regierungschefs von fast 50 europäischen Ländern sowie die Spitzen der EU-Institutionen erwartet werden. Aus dem Nachbarland der Ukraine soll ein Zeichen an den russischen Präsidenten Wladimir Putin ausgehen: Hände weg von Moldau! Die frühere Sowjetrepublik ist nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine Übergriffen aus Moskau ausgesetzt.
USA setzen Stahlzölle gegen Ukraine weiterhin aus
Die USA setzen ihre Zölle auf ukrainischen Stahl für ein weiteres Jahr aus. Dies teilt das Handelsministerium unter Verweis auf den russischen Einmarsch in der Ukraine mit. US-Präsident Joe Biden hatte vor einem Jahr wegen der Bedeutung der Branche für die Wirtschaft des Landes und des umkämpften Asowstal-Werks in Mariupol die 2018 vom damaligen US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle von 25 Prozent zunächst für ein Jahr ausgesetzt. Die Ukraine lag vor dem Krieg auf Platz 13 der weltgrößten Stahlhersteller und exportiert üblicherweise 80 Prozent der Produktion.
Ukraine: Drei Tote bei erneutem Angriff auf Kiew
Bei einem erneuten nächtlichen russischen Angriff auf Kiew sind drei Menschen getötet und mehrere verletzt worden, teilt die Stadtverwaltung mit. Laut Kiewer Militärverwaltung sind unter den Toten zwei Kinder. Der Angriff ereignete sich den Angaben zufolge im östlichen Stadtteil Desnjanskyj.
Schraffiert: von Russland besetzte Gebiete