Wegen Pleite in den USA BaFin schließt deutsche Silicon Valley Bank
Die Finanzaufsicht BaFin macht wegen der Schieflage der Silicon Valley Bank in den USA die deutsche Zweigstelle dicht. Zugleich betonte die Behörde, dass die US-Bankenpleite keine Bedrohung für die deutsche Finanzstabilität sei.
Die Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat nach der Pleite der Silicon Valley Bank (SVB) in den USA ein Moratorium über die deutsche Zweigniederlassung in Frankfurt am Main angeordnet.
Die deutsche Zweigstelle sei mit sofortiger Wirkung für den Kundenverkehr zu schließen, verfügte die BaFin. Wegen "der bestehenden Gefahr für die Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber Gläubigern" sei ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot gegenüber der Bank erlassen worden.
Keine Bedrohung für deutsche Finanzstabilität
Einlagen von Kunden sammelt die Bank in Deutschland nach BaFin-Angaben nicht ein, daher ergäben sich aus dem Moratorium "keine Konsequenzen für die Einlagensicherung in Deutschland". Es gebe keine Bedrohung für die deutsche Finanzstabilität.
Die Bilanzsumme der Zweigstelle in Frankfurt habe Ende 2022 bei 789,2 Millionen Euro gelegen. "Die Silicon Valley Bank Germany Branch hat keine systemische Relevanz."
US-Geldhaus vorübergehend geschlossen
Die auf Start-up-Finanzierung spezialisierte SVB ist in den USA bereits seit Freitag vorübergehend geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt. Der Bankenversicherer Federal Deposit Insurance Corporation beschlagnahmte das Vermögen der Bank. Finanzministerin Janet Yellen schloss eine staatliche Rettung des Geldhauses aus, versicherte aber, das amerikanische Bankensystem sei "wirklich sicher" und widerstandsfähig.
Bei der 1983 gegründeten SVB war es in den Tagen zuvor im Zuge von Liquiditätssorgen zu immensen Mittelabzügen gekommen. Die SVB ist seit Mai 2018 auch in Deutschland ansässig und betreibt hierzulande Kreditgeschäfte.