Russische Börse fällt um die Hälfte Kursrutsch nach Ukraine-Angriff
Der Militärangriff Russlands auf die Ukraine schlägt weltweit an den Aktienmärkten ein - der DAX verliert zu Handelsbeginn fast vier Prozent, während der Ölpreis auf über 100 US-Dollar je Fass steigt.
Anleger reagieren mit Panik-Verkäufen auf den russischen Angriff auf die Ukraine. Der DAX fällt zu Handelsbeginn um 4,4 Prozent auf ein 13-Monats-Tief von 13.986 Punkten. Damit steuert der deutsche Leitindex auf den größten Tagesverlust seit dem Börsen-Crash vom März 2020 zu. Europaweit starten die Börsen mit herben Verlusten: in Frankreich geht der CAC-40 mit minus 3,9 Prozent in den Handel, der britische FTSE 100 mit minus 6 Prozent und der spanische Ibex minus 4,3 Prozent.
US-Börsen reagieren bereits vor Einmarsch
Bereits vor den russischen Angriffen von heute Nacht reagierten die US-Börsen auf die zugespitzte Lage zwischen Russland und der Ukraine mit deutlichen Kursverlusten. Noch vor der Fernsehansprache Putins erschien ein Bericht des US-Magazins "Newsweek", wonach die USA vor einem militärischen Angriff Russlands auf die Ukraine in den nächsten 48 Stunden warnten. Der Dow Jones Industrial fiel um 1,4 Prozent. Der breit gefasste S&P 500 verlor 1,8 Prozent auf 4225 Punkte. Er sackte auf das niedrigste Niveau seit Juni 2021 ab, ebenso wie der Nasdaq 100, der am Ende sogar 2,6 Prozent auf 13.509 Zähler einbüßte.
Kursrutsch auch in Asien
Auch an den asiatischen Märkten sind die Börsenkurse abgetaucht. In Tokio schloss der Leitindex Nikkei um 1,8 Prozent tiefer. Der Hang-Seng-Index in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong sackte um 3,2 Prozent ab, und der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland büßte 1,9 Prozent ein.
Chaos am russischen Finanzmarkt
Die Börse in Moskau setzte kurzzeitig den Handel aus. Der russische Leitindex RTS brach kurz nach dem Handelsstart um fast die Hälfte auf 612 Punkte ein. Die russischen Finanzmärkte waren bereits in den vergangenen Tagen infolge der Ukraine-Krise massiv eingebrochen. Die russische Notenbank hat unterdessen angekündigt, am Devisenmarkt einzugreifen. Der russische Rubel steht gegenüber dem Dollar deutlich unter Druck. Der Rubel ist auf ein Rekordtief von 89,60 zum Dollar abgestürzt, nachdem Präsident Wladimir Putin einen Angriff auf die Ukraine genehmigt hatte.
Gold ist gefragt, Ölpreis steigt
Weltweit suchen Anleger nun einen sicheren Hafen. Gold ist mit 1948 Dollar je Feinunze so teuer wie zuletzt vor rund einem Jahr. Und auch der Ölpreis steigt. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ist der Preis für ein Barrel Öl in der Nacht zum Donnerstag erstmals seit mehr als sieben Jahren auf über 100 Dollar gestiegen. Der Preis für ein Barrel der Nordsee-Sorte Brent stieg auf dem Weltmarkt am Donnerstagmorgen um 5,5 Prozent auf 102,20 Dollar. Das war der höchste Stand seit September 2014. Die generelle Sorge an den Märkten: Weiter rasante Rohstoffpreise könnten die ohnehin hohe Teuerung noch anheizen.