Donald Trump
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Nach der Trump-Wahl Aus der Komfortzone vertrieben

Stand: 06.11.2024 16:06 Uhr

Die Wahl Trumps zum US-Präsidenten konfrontiert Deutschland und Europa mit unbequemen Wahrheiten und zwingt uns alle zu einer Rosskur.

Ein Kommentar von Markus Gürne, HR

Wann ändern wir Dinge? Seien wir ehrlich: Wir ändern Dinge im Grunde nur dann, wenn wir es wirklich müssen. Wenn der Druck so hoch ist, dass es keine andere Möglichkeit mehr gibt. Dieses Prinzip verfolgen wir alle leider seit Jahren ziemlich konsequent. Ob Politik, Wirtschaft oder wir alle gemeinsam als Gesellschaft: Wir haben es uns recht nett und gemütlich in einer Welt eingerichtet, die sich gründlich verändert hat.

Es wird viel kosten - im besten Falle nur Geld

Frieden, Freiheit, Sicherheit, wirtschaftlicher Erfolg und Wohlstand kosten etwas - und in Zukunft immer mehr. Dafür wird unter anderem der neue US-Präsident Donald Trump sorgen. Nicht nur er, aber vor allem er, wird den Druck erhöhen. Und vermutlich auf vielen Gebieten. Das wird uns alle miteinander viel kosten. Im besten Falle nur Geld. Es kommen enorme Herausforderungen auf uns zu. Neben einer sicherheitspolitischen Krise in Europa mit Russlands Krieg gegen die Ukraine und einer strukturellen Krise in Deutschland kommt nun wohl noch eine eskalierende Handelskrise durch Zölle der neuen Trump-Regierung auf uns zu.

Europa muss jetzt schnell reagieren

Wir müssen endlich den Nachweis als Gesellschaft erbringen, dass wir in der Lage sind, die realen Gegebenheiten in dieser Welt zu erkennen und schnell darauf zu reagieren. Es gibt ein Beispiel, da haben wir das mal gezeigt: als wir mitten in der Energiekrise in Rekordgeschwindingkeit die LNG-Terminals aus dem Boden gestampft haben. Es geht also. Jetzt muss es darum gehen, dass wir alle zusammen und als Europäer diese Geschwindigkeit dauerhaft auf die Straße bringen, und - bevor der Druck immer größer wird - reagieren und gestalten.