Evakuierungen aus dem Sudan Erste Ausländer in Sicherheit gebracht
Mehr als 150 Menschen wurden wegen der anhaltenden Kämpfe aus dem Sudan nach Saudi-Arabien gebracht. Jordanien hat offenbar begonnen, 300 Menschen zu evakuieren. Wann die ersten Deutschen in Sicherheit gebracht werden, ist unklar.
Im heftig umkämpften afrikanischen Staat Sudan haben einige Länder mit der Evakuierung eigener Staatsbürger und anderer Ausländer begonnen. Saudi-Arabien teilte mit, man habe 157 Saudis und Menschen anderer Nationalitäten außer Landes gebracht. Fernsehbilder zeigten Aufnahmen von Personen auf einem Kriegsschiff. Welche Staatsangehörigkeit sie haben, ist bisher nicht bekannt. Kuwait teilte mit, einige seiner Bürger seien in Dschidda in Saudi-Arabien angekommen. Jordanien erklärte, es habe mit der Evakuierung von 300 Menschen begonnen.
Ein ausländischer Diplomat sagte, einige Mitarbeiter der Botschaften in Sudans Hauptstadt Khartum hofften, in den kommenden Tagen per Flugzeug außer Landes gebracht zu werden. Die US-Botschaft warnte US-Bürger, das Mitfahren in Fahrzeug-Konvois aus Khartum erfolge auf eigene Gefahr.
Berliner Krisenstab tagt
In Berlin tagte der Krisenstab im Auswärtigen Amt zur Lage im Sudan. Wie ein Sprecher mitteilte, fand die Sitzung unter der gemeinsamen Leitung von Außenministerin Annalena Baerbock und Verteidigungsminister Pistorius statt. Angaben zu einer möglicherweise in Kürze bevorstehenden Evakuierung deutscher Staatsbürger aus dem Sudan machte der Sprecher ebenso wie seine Kollegen aus dem Verteidigungsministerium nicht.
Spanien schickt Flugzeuge
Spanien setzt Medienberichten zufolge insgesamt sechs Flugzeuge für die Evakuierung seiner Staatsbürger und Angehöriger anderer Nationen aus dem umkämpften Sudan ein. Vier Maschinen seien bereits nach Dschibuti geflogen, zwei weitere sollen folgen, sagte Verteidigungsministerin Margarita Robles der Nachrichtenagentur Europa Press zufolge.
Die sudanesische Armee hatte zuvor erklärt, sie werde sichere Wege für die Evakuierung von Staatsangehörigen der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Chinas bereitstellen. Die rivalisierenden Kräfte der paramilitärischen Miliz RSF sicherten zu, Evakuierungen zu erlauben und dazu alle Flughäfen teilweise offenzuhalten. Der internationale Flughafen in Khartum ist aber Schauplatz von Gefechten. Auch ist unklar, ob die RSF die Kontrolle über die Airports hat.
Hunderte Tote durch Kämpfe
Durch die Kämpfe zwischen dem sudanesischen Militär und der einflussreichen paramilitärischen Gruppe RSF sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation bisher mehr als 400 Menschen getötet worden. Die Konfliktparteien hatten am Freitag mitgeteilt, dass sie sich auf eine Waffenruhe geeinigt hätten. Dennoch waren erneut Explosionen und Schüsse zu hören.
Auslöser der Kämpfe war laut Beobachtern ein Streit über Details der Eingliederung der RSF in das Militär als Teil des Übergangs zu einer zivilen Regierung im Sudan. Das Militär hatte im Oktober 2021 geputscht und regiert seitdem das Land, das zu den ärmsten der Erde gehört.