Kämpfe in Syrien Vorstoß der Dschihadisten in Hama vorerst gestoppt
Zuletzt hatten sich die Kämpfe im Norden Syriens von Aleppo auf die viertgrößte Stadt des Landes, Hama, verlagert. Dort konnten Assads Truppen mit Unterstützung seiner Verbündeten die Offensive der Dschihadisten nun vorerst stoppen.
Der Vormarsch der von Dschihadisten angeführten Allianz in Syrien stockt: Ihr Vorstoß in die viertgrößte Stadt des Landes, Hama, ist durch massive Luftangriffe vorerst aufgehalten worden. Die islamistischen Aufständischen seien von den Randgebieten der strategisch wichtigen Stadt zurückgedrängt worden, teilten beide Konfliktparteien mit. "Wir wurden durch schweres feindliches Bombardement aus der Luft zum Rückzug gezwungen", erklärte einer der Kommandeure, Abu al-Qaqaa. Auch die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien bestätigte den Rückzug der Dschihadisten.
Eine Einnahme Hamas würde den Druck auf Syriens Präsidenten Baschar al-Assad deutlich weiter erhöhen. Um seine Stellung zu halten, ist der Machthaber auf Unterstützung seiner Verbündeten angewiesen. Angesichts der Offensive der Rebellen erwägt nun nach eigenen Angaben auch der Iran, eigene Truppen nach Syrien zu schicken. "Wenn die syrische Regierung Iran um die Entsendung von Truppen nach Syrien bittet, werden wir das Ersuchen prüfen", sagte Außenminister Abbas Araghtschi gegenüber Al-Arabi al Dschadid.
Iranische Generäle bereits nach Syrien geschickt
Wie die arabischsprachige Abteilung des iranischen Rundfunks, Al-Alam, meldete, sind bereits ein General und weitere Militärberater in das Land geschickt worden. Die Delegation unter Führung von General Dschawad Ghafari, eines Syrien-Kenners, soll nun die Gegenoffensive der Regierungstruppen rund um Hama unterstützen.
Vom Iran unterstützte irakische Kämpfer seien bereits zur Unterstützung Assads nach Syrien verlegt worden, hieß es aus Armeekreisen. Diese hätten dabei geholfen, die Frontlinien der syrischen Armee bei Hama zu verstärken, wo sich das Militär nach dem Verlust von Aleppo neu formiert habe.
Zuvor hatten syrische Staatsmedien über eintreffende Verstärkung berichtet. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien berichteten von schweren Kämpfen rund fünf Kilometer nordöstlich der Stadtgrenze.
Russland sieht Ukraine hinter der Eskalation in Syrien
Der Iran und die mit ihm verbündete Truppen aus der Region sind neben Russland die wichtigsten Unterstützer des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Auch der Kreml hatte nach Beginn der Rebellen-Offensive Assad mehrfach seine Unterstützung versichert. Durch den Krieg gegen die Ukraine sind die in Syrien stationierten Truppen zwar verringert worden, dennoch flogen russische Jets zuletzt wiederholt Luftangriffe gegen Stellungen der Dschihadisten.