AKW Saporischschja
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Krieg gegen die Ukraine ++ IAEA: AKW-Kühlturm muss abgerissen werden ++

Stand: 05.09.2024 08:05 Uhr

IAEA-Chef Grossi berichtet von schweren Schäden an einem Kühlturm des von Russland besetzten AKW Saporischschja. Die Ukraine meldet einen Toten und Verletzte durch russischen Beschuss in der Stadt Kostjantyniwka. Alle Entwicklungen im Liveblog.

Friedensgespräche mit der Ukraine sind nach Ansicht Russlands derzeit nicht angebracht. Die Voraussetzungen dafür seien nicht gegeben, zitiert die Nachrichtenagentur RIA den Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow. Peskow sagt der Agentur Tass zufolge zudem, dass in Russland nicht über eine weitere Mobilmachung diskutiert werde.

In der Ukraine sind nach russischen Angaben ausländische Militärausbilder im Einsatz. Die aus verschiedenen Ländern stammenden Ausbilder nähmen auch an Militäraktionen der ukrainischen Streitkräfte teil, berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf den Sprecher des russischen Präsidialamtes, Dmitri Peskow. Russland werde seinen Militäreinsatz in der Ukraine fortsetzen, bis alle Ziele erreicht seien. Die USA und Europa hätten kein Interesse an einer diplomatischen Lösung.

Der Chef der Internationalen Atomenergieagentur (IAEA), Rafael Grossi, hat von schweren Schäden an einem Kühlturm des von Russland besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja berichtet. "Bis jetzt konnten wir noch nicht so weit in den Turm vordringen, um die Schäden besser beurteilen zu können", sagte Grossi in einem Video auf der Nachrichtenplattform X, in dem er die Schäden im Inneren des Kühlturms begutachtet. Er gehe davon aus, dass der Turm abgerissen werden müsse.

Der Kühlturm war im vergangenen Monat bei einem Brand beschädigt worden, für den sich Russland und die Ukraine gegenseitig verantwortlich machen. Das größte Atomkraftwerk Europas steht seit der russischen Invasion im Februar 2022 unter russischer Kontrolle. Es ist derzeit heruntergefahren, benötigt aber externe Stromversorgung zur Kühlung des Atommaterials.

Bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Dienstag bezeichnete Grossi die Situation in Saporischschja als "sehr fragil". Inspektoren der IAEA sind seit Mitte 2022 in der Anlage stationiert.

Russische Streitkräfte haben ukrainischen Angaben zufolge ein Wohngebiet in der ostukrainischen Stadt Kostjantyniwka beschossen. Bei dem Angriff wurde eine Person getötet und drei weitere verletzt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Nach Angaben der Ermittler in der Region Donezk wurde ein Mehrfachraketenwerfer eingesetzt.

Kostjantyniwka gilt als wichtiges Ziel für die russischen Streitkräfte, die langsam durch die Region Donezk nach Westen vorrücken. Die Stadt liegt nordöstlich von Pokrowsk, dem am heftigsten umkämpften Gebiet im östlichen Teil der 1.000 Kilometer langen Frontlinie.

IAEA-Chef Grossi hat das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja besucht. Bundeskanzler Scholz sagt der Ukraine weitere Flugabwehrsysteme vom Typ IRIS-T zu.