Grenzregion betroffen Erdbeben trifft die Türkei und Syrien
Im Südosten der Türkei haben sich zwei Erdbeben kurz hintereinander ereignet. Die Lage ist unübersichtlich. Viele Opfer und schwere Schäden gibt es auch in Syrien. Mehr als 1000 Menschen sind Behördenangaben zufolge gestorben.
Nach dem schweren Erdbeben in der Grenzregion zwischen Syrien und der Türkei ist die Zahl der Toten auf insgesamt mehr als 1000 gestiegen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte, in seinem Land seien inzwischen über 900 Todesopfer und fast 5400 Verletzte gezählt worden. Die Rettungsarbeiten dauerten an. Syrische Staatsmedien meldeten, die Zahl der Toten sei auf mehr als 320 gestiegen. Es gebe 1000 Verletzte.
Die US-Erdbebenwarte USGS gab Stärken von 6,7 und 7,8 für die beiden Beben an. Sie ereigneten sich demnach gegen 4:17 Uhr und 4:28 Uhr Ortszeit in einer Tiefe von rund 17,9 Kilometern. Das Epizentrum lag demnach in beiden Fällen nahe der Stadt Gaziantep unweit der Grenze zu Syrien.
Gebäude eingestürzt
Auf Bildern des staatlichen Senders "TRT" ist zu sehen, dass zahlreiche Gebäude beschädigt sind. Bewohner versammelten sich auf verschneiten Straßen. Andere suchten in den Trümmern nach Verschütteten. Auch in den Nachbarprovinzen Malatya und Diyarbakir stürzten mehrere Gebäude ein, berichtete der Sender HaberTurk. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schrieb auf Twitter, Rettungs-und Suchteams seien auf dem Weg in die betroffenen Gebiete. "Wir hoffen, dass wir diese Katastrophe gemeinsam in kürzester Zeit und mit möglichst geringem Schaden überstehen."
In Syrien stürzten laut Sana in zahlreichen Städten Gebäude ein. Fotos zeigten, wie Rettungsteams Menschen auf Tragbahren wegtrugen. Der Leiter des Nationalen Erdbebenzentrums Raed Ahmed sagte laut Sana, dies sei das stärkste Beben in Syrien seit 1995.
Immer wieder schwere Beben in der Region
Die Türkei ist immer wieder von schweren Erdbeben betroffen. Dort grenzen zwei der größten Kontinentalplatten aneinander: die afrikanische und die eurasische. Der größte Teil der türkischen Bevölkerung lebt faktisch in ständiger Erdbebengefahr. Bei einem der folgenschwersten Beben der vergangenen Jahre kamen im Oktober 2020 in Izmir mehr als 100 Menschen ums Leben.
Im Jahr 1999 war die Türkei von einer der schwersten Naturkatastrophen in ihrer Geschichte getroffen worden: Ein Beben der Stärke 7,4 in der Region um die nordwestliche Industriestadt Izmit kostete mehr als 17.000 Menschen das Leben. Für die größte türkische Stadt Istanbul erwarten Experten in naher Zukunft ebenfalls ein starkes Beben.