Humanitäre Hilfe Riesenloch in UN-Kassen
Fast 18 Milliarden Dollar haben Regierungen in diesem Jahr bereits für humanitäre Hilfe weltweit gespendet. Das ist eine Rekordsumme - aber die Lücken im Etat seien ebenfalls so hoch wie nie, berichtet das UN-Nothilfebüro.
Trotz Rekordspenden von Regierungen in diesem Jahr reicht die humanitäre Hilfe bei Weitem nicht aus. Für den Zeitraum bis Ende Dezember fehle den UN-Organisationen zur Bewältigung der gestiegenen Not weltweit noch ein Betrag von 32 Milliarden Dollar, berichtete das UN-Nothilfebüro (OCHA) in Genf.
17,6 Milliarden Dollar seien auf den Bankkonten eingegangen - so viel wie nie zuvor in einem Jahr. Aber die Lücke sei ebenfalls so groß wie noch nie. Zu der katastrophalen Lage trügen Konflikte, Klimakrise, Hunger und Vertreibungen bei.
Lage in Mosambik und Myanmar besonders kritisch
204 Millionen der am meisten gefährdeten Menschen müsse geholfen werden. Für manche Länder und Regionen seien weniger als 20 Prozent der benötigen Summe eingegangen, um Menschen mit Nahrungsmitteln, Unterkünften oder ärztlicher Hilfe zu versorgen, sagte ein OCHA-Sprecher. Dazu gehören etwa Myanmar, El Salvador und Mosambik.
Am besten seien die benötigten Budgets für Libyen, Somalia und die Zentralafrikanische Republik gedeckt, zwischen 69 und 79 Prozent. Das Nothilfebüro gab erneut 100 Millionen Dollar aus seiner Notreserve für unterfinanzierte Krisen frei. Damit beträgt die gesamte freigegebene Summe aus dem Fonds 250 Millionen Dollar - so viel wie nie zuvor in einem Jahr. Das Geld soll unter anderem für Hilfe im Jemen, in Südsudan, Myanmar, Nigeria und Bangladesch eingesetzt werden.