Rekordwert in Deutschland Gemälde für 20 Millionen Euro versteigert
Das "Selbstbildnis gelb-rosa" ist eines der wenigen Selbstporträts des Malers Beckmann, das sich noch in privater Hand befand. Nun wurde es in Berlin für 20 Millionen Euro versteigert. So ein hoher Zuschlag wurde in Deutschland noch nie notiert.
In Berlin wurde das Gemälde "Selbstbildnis gelb-rosa" von Max Beckmann bei einer Auktion für 20 Millionen Euro versteigert. Das Auktionshaus Grisebach hatte das Werk zuvor auf 23 Millionen Euro geschätzt. Ein zweistelliger Millionenzuschlag wurde in Deutschland bislang noch nicht notiert, schreibt das "Handelsblatt".
"20 Millionen Euro ist der allerhöchste Preis, der jemals für ein Gemälde angeboten worden ist", sagte Auktionator Markus Krause am Ende der Versteigerung. Die Versteigerung begann bei 13 Millionen Euro. Mit den Nebenkosten sind 23,2 Millionen Euro zu zahlen, so das Auktionshaus.
Im Exil in Amsterdam gemalt
Das Gemälde gilt als Meisterwerk des deutschen Expressionismus. Es stammt aus einer Schweizer Privatsammlung. Beckmann hatte es 1943 während seines Exils in Amsterdam gemalt und seiner Frau Mathilde Kaulbach geschenkt, die es bis zu ihrem Tod 1986 behielt.
Der Maler und Bildhauer zählt zu den wichtigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Er wurde 1884 geboren und starb 1950 in New York. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland war er emigriert. Sein Gemälde "Hölle der Vögel" gilt als eines seiner wichtigsten Anti-Nazi-Statements. 2017 wurde es bei Christie's in London für damals 41 Millionen Euro versteigert.
Das "Selbstbildnis gelb-rosa" ist nach Angaben des Auktionshauses eines der wenigen Selbstporträts, das sich noch in privater Hand befand. Zuletzt wurden 2001 das "Selbstbildnis mit Trompete" auf dem internationalen Markt für umgerechnet gut 23 Millionen Euro und 2005 das "Selbstbildnis mit Glaskugel" für mehr als 17 Millionen Euro in New York versteigert.