SPD-Generalsekretär Kühnert deaktiviert Twitter-Profil
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat sein Twitter-Profil deaktiviert. Twitter habe seine Wahrnehmung der Wirklichkeit verzerrt. Es sei aber kein Statement gegen soziale Netzwerke.
Kevin Kühnert hat sein Twitter-Profil deaktiviert. Seit Montag ist es nicht mehr erreichbar. Kühnert hatte etwa 370.000 Twitter-Follower. Sein Instagram-Profil mit gut 93.000 Followern war am Montag noch online.
Er habe das Konto in den letzten Monaten kaum noch genutzt, sagte der SPD-Generalsekretär dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Dann muss man für sich einfach irgendwann auch mal die Konsequenz ziehen und sagen: Das scheint gerade für meine politische Arbeit nicht das richtige Medium zum Senden und Empfangen zu sein." Dies sei der Grund für die Deaktivierung.
Diskussionskultur führe zu falschen Entscheidungen
Kühnert habe festgestellt, dass Twitter seine Wahrnehmung der Wirklichkeit verzerre. "Ich finde einfach, dass die Diskussionskultur, wie sie auf Twitter stattfindet und auch die Art und Weise, wie dort Gesellschaft repräsentiert oder, ich würde sagen, absolut gar nicht repräsentiert wird, dass das zu Fehlschlüssen und Irrtümern in politischen Entscheidungen führt."
Die Entscheidung, Twitter zu verlassen sei aber wahrscheinlich nicht dauerhaft, wie Kühnert in einer Live-Unterhaltung mit Parteichef Lars Klingbeil auf Instagram erklärte. Es sei auch nicht als politisches Statement gegen soziale Netzwerke oder ähnliches zu verstehen.
Auslöser war Reaktion auf Interview
Auslöser für die jetzige Deaktivierung sei die Reaktion auf ein Interview gewesen, dessen Aussagen teils entfremdet verbreitet worden seien. "Das war mir jetzt einfach zu blöde am heutigen Tag", sagte Kühnert.
Kühnert war zuletzt in die Kritik geraten weil er sich zurückhaltend zu Forderungen nach Lieferungen deutscher Kampfpanzer an die Ukraine geäußert hatte.